Schlacht auf den Katalaunischen Feldern

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Autor_in: Nathalie Klinck
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Schlacht auf den Katalaunischen Feldern

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_auf_den_Katalaunischen_Feldern#/media/File:Battle_of_the_Catalaunian_plains.jpg

Leitfragen:

1.) Was wird auf der Abbildung dargestellt?
2.) Welchen Hintergrund hatte die Schlacht?
3.) Was waren die Auswirkungen?

Kommentar:

Auf dieser mittelalterlichen Buchmalerei aus dem 14. Jh. n. Chr. ist eine spätantike Schlacht dargestellt, die einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte Westroms setzte.

Bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (auch: campus Mauriacus) handelte es sich um eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem weströmischen Heer unter Aëtius gemeinsam mit den aquitanischen Westgoten unter Theoderich und den Hunnen unter Attila, die sich im Sommer 451 n. Chr. in Gallien abspielte.

Nachdem das weströmische Reich mit den Hunnen 447 n. Chr. einen Friedensvertrag geschlossen hatte, änderte sich die politische Stimmung 450 n. Chr. radikal, und Attlia entschloss sich zu einem Angriff auf Westrom. Die plötzliche Wendung nach Westen konnte mehrere Gründe gehabt haben, u.a. ein mögliches Eheversprechen von Honoria, der Tochter Galla Placidias und Schwester Valentinians III., die zugesprochene Unterstützung durch die Vandalen unter Geiserich oder der grundsätzliche Drang nach Expansion des Hunnenreiches.

Die Hunnen unter Attila begannen nach erfolgreichen Eroberungen plündernd durch Gallien zu ziehen. Einigen Quellen zufolge kamen sie sogar bis an die Tore von Paris, wo sie erst durch das Wirken der Stadtpatronin und Heiligen Genoveva aufgehalten werden konnten.

Der Heermeister (magister militum) Aëtius, der durch seine Position de facto die Kontrolle über Ravenna und damit über Westrom innehatte, nahm sich schließlich dieses Problems an. Er versuchte den Einfällen der Hunnen Einhalt zu gebieten und verfolgte das Heer mit Hilfe der Westgoten, bis er die Hunnen schließlich in der Nähe von Tours einholte. Der genaue Schauplatz der Katalaunischen Felder und damit dieser wichtigen Schlacht konnte allerdings bisher noch nicht genau identifiziert werden.

Die Römer und die Westgoten behaupteten sich in einer – wenn den teilweise äußerst fiktionalen Quellen geglaubt werden darf – sehr blutigen Schlacht auf einem Bergkamm. Dieser taktische Erfolg des weströmischen Heeres führte allerdings nicht zu einer endgültigen Vernichtung der hunnischen Bedrohung für das Römische Reich.

Und auch das römisch-westgotische Heer erlitt starke Verluste, so fiel u.a. Theoderich während der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Dies führte dazu, dass die Westgoten schnellstmöglich in die Narbonensis zurückkehren wollten, um dort einen neuen König zu bestimmen. Auch Aëtius musste sein angeschlagenes Heer neu ordnen.

Nichtsdestoweniger erlitt Attila hier zum ersten Mal während seines Feldzuges eine größere Niederlage und war gezwungen sich zurückzuziehen. Bereits ein Jahr später 452 n.Chr. wagte er allerdings einen erneuten Vorstoß auf italisches Gebiet, um dort unter anderem Aquileia einzunehmen. Erst kurz vor Mailand konnte er aufgehalten werden und kehrte mit seinem Heer um.

Besonders deutlich wird hier die Krise, in der sich das weströmische Reich befand und die Tatsache, dass es kein genuin römisches Heer mehr gab, sondern auf beiden Seiten Kampfverbände aus unterschiedlichen Völkerschaften – teils sogar auf römischem Gebiet siedelnd – gegeneinander antraten.

 

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