Abb. 1: Überquerung einer Pontonbrücke CC BY-NC-SA 3.0
Abb. 2: Versorgung von Verwundeten CC BY-NC-SA 3.0
Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA
Trajans Dakerfeldzüge
Leitfragen:
1) Was ist auf der Trajanssäule zu sehen?
2) Welche Erkenntnisse lassen sich aus der Untersuchung der Säule gewinnen?
3) Wie verliefen die Dakerfeldzüge unter Trajan?
Kommentar:
Die sogenannte Trajanssäule ist das zentrale Monument auf dem noch heute zugänglichen Trajansforum in Rom. Sie wurde zur Ehrung des damaligen Kaisers 112/3 n. Chr. vom Senat gestiftet und veranschaulicht in einem aufwendigen Rundrelief die Taten Trajans und vor allem die unter ihm geführten Dakerkriege. Die aufwendigen und detailreichen Arbeiten zeigen römische Soldaten bei den unterschiedlichsten alltäglichen Aufgaben, von der Anlage eines Marschlagers über die oben zu sehende Überquerung einer Brücke bis hin zum Sturm auf eine feindliche Befestigung in Schildkrötenformation. Dabei sind nicht nur Legionäre, sondern auch vielerlei unterschiedliche Hilfstruppen, wie z. B. sarmatische Reiter und syrische Bogenschützen zu sehen. Besonders aufschlussreich für Militärhistoriker ist neben dem Einblick in den Alltag der Soldaten ihre Ausrüstung, von der ansonsten häufig nur wenige Überreste vorhanden sind. So zeigen die Reliefs unter anderem Pferdepanzer (Kataphrakten), Schienenplattenpanzer (loricae segmentatae), Feldartillerie sowie verschiedene Werkzeuge wie Hacken und Beile, mit denen beispielsweise Bäume für Brücken bearbeitet wurden. Auch die medizinische Versorgung der Verwundeten, mehrere Ansprachen des Kaisers an seine Männer und die Einschiffung der Truppen sind abgebildet, sodass sich ein umfassendes Bild der Feldzüge ergibt. Im Jahre 101 n. Chr. marschierten Trajans Soldaten nach groß angelegten Rüstungen in Dakien ein. Nach dem Brückenschlag über die Donau kam es zu einem Gefecht bei Tapae, das die Römer für sich entscheiden konnten. Der dakische Gegenangriff weiter östlich scheiterte, sodass Trajans Truppen vorrücken und einen Großteil Dakiens unter ihre Kontrolle bringen konnten. Die nächsten zwei Jahre blieb es ruhig an der Front, bis 105 n. Chr. etwa zeitgleich die Daker und die Römer einander angriffen. Trotz einiger Anfangserfolge hatten die Daker unter ihrem König Decebalus der im Vergleich zum ersten Feldzug verdoppelten römischen Truppenstärke nicht viel entgegenzusetzen. Eine Festung nach der anderen fiel, Decebalus schließlich gab sich in aussichtsloser Lage den Freitod. Daraufhin wurde das Gebiet nördlich der Donau zur römischen Provinz Dacia. Der erfolgreiche Feldzug und die Sicherung des rohstoffreichen Territoriums trugen viel zur Legitimation Trajans bei, dessen Thronfolge durch Adoption bisher von einigen als Makel gesehen worden war.