Sozialreformen in Sparta

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Plutarch
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Plut. Agis 5, 8 – Original:

[5.1] ἀρχὴν μὲν οὖν διαφθορᾶς καὶ τοῦ νοσεῖν ἔσχε τὰ πράγματα τῶν Λακεδαιμονίων σχεδὸν ἀφ᾽ οὗ τὴν Ἀθηναίων καταλύσαντες ἡγεμονίαν χρυσίου τε καὶ ἀργυρίου κατέπλησαν ἑαυτούς: οὐ μὴν ἀλλὰ καὶ τῶν οἴκων ὃν ὁ Λυκοῦργος ὥρισε φυλαττόντων ἀριθμὸν ἐν ταῖς διαδοχαῖς, καὶ πατρὸς παιδὶ τὸν κλῆρον ἀπολείποντος, ἁμῶς γέ πως ἡ τάξις αὕτη καὶ ἰσότης διαμένουσα τὴν πόλιν ἐκ τῶν ἄλλων ἀνέφερεν ἁμαρτημάτων. [2] ἐφορεύσας δέ τις ἀνὴρ δυνατός, αὐθάδης δὲ καὶ χαλεπὸς τὸν τρόπον, Ἐπιτάδευς ὄνομα, πρὸς τὸν υἱὸν αὐτῷ γενομένης διαφορᾶς ῥήτραν ἔγραψεν ἐξεῖναι τὸν οἶκον αὑτοῦ καὶ τὸν κλῆρον ᾧ τις ἐθέλοι καὶ ζῶντα δοῦναι καὶ καταλιπεῖν διατιθέμενον. [3] οὗτος μὲν οὖν αὑτοῦ τινα θυμὸν ἀποπιμπλὰς ἴδιον εἰσήνεγκε τὸν νόμον: οἱ δὲ ἄλλοι πλεονεξίας ἕνεκα δεξάμενοι καὶ κυρώσαντες ἀπώλεσαν τὴν ἀρίστην κατάστασιν. ἐκτῶντο γὰρ ἀφειδῶς ἤδη παρωθοῦντες οἱ δυνατοὶ τοὺς προσήκοντας ἐκ τῶν διαδοχῶν καὶ ταχὺ τῆς εὐπορίας εἰς ὀλίγους συρρυείσης πενία τὴν πόλιν κατέσχεν, ἀσχολίαν τῶν καλῶν καὶ ἀνελευθερίαν ἐπιφέρουσα μετὰ φθόνου καὶ δυσμενείας πρὸς τοὺς ἔχοντας, [4] ἀπελείφθησαν οὖν ἑπτακοσίων οὐ πλείονες Σπαρτιᾶται, καὶ τούτων ἴσως ἑκατὸν ἦσαν οἱ γῆν κεκτημένοι καὶ κλῆρον ὁ δ᾽ ἄλλος ὄχλος ἄπορος καὶ ἄτιμος ἐν τῇ πόλει παρεκάθητο, τοὺς μὲν ἔξωθεν πολέμους ἀργῶς καὶ ἀπροθύμως ἀμυνόμενος, ἀεὶ δέ τινα καιρὸν ἐπιτηρῶν μεταβολῆς καὶ μεταστάσεως τῶν παρόντων […]

[8.1] οὐ μὴν ἀλλὰ διαπραξάμενος ὁ Ἆγις ἔφορον γενέσθαι τὸν Λύσανδρον, εὐθὺς εἰσέφερε δι᾽ αὐτοῦ ῥήτραν εἰς τοὺς γέροντας, ἧς ἦν κεφάλαια χρεῶν μὲν ἀφεθῆναι τοὺς ὀφείλοντας, τῆς δὲ γῆς ἀναδασθείσης τὴν μὲν ἀπὸ τοῦ κατὰ Πελλήνην χαράδρου πρὸς τὸ Ταΰγετον καὶ Μαλέαν καὶ Σελασίαν κλήρους γενέσθαι τετρακισχιλίους πεντακοσίους, τὴν δ᾽ ἔξω μυρίους πεντακισχιλίους: [2] καὶ ταύτην μὲν τοῖς ὅπλα φέρειν δυναμένοις τῶν περιοίκων μερισθῆναι, τὴν δὲ ἐντὸς αὐτοῖς Σπαρτιάταις: ἀναπληρωθῆναι δὲ τούτους ἔκ τε περιοίκων καὶ ξένων, ὅσοι τροφῆς μετεσχηκότες ἐλευθερίου καὶ χαρίεντες ἄλλως τοῖς σώμασι καὶ καθ᾽ ἡλικίαν ἀκμάζοντες εἶεν σύνταξιν δὲ τούτων εἰς πεντεκαίδεκα γενέσθαι φιδίτια κατὰ τετρακοσίους καὶ διακοσίους, καὶ δίαιταν ἣν εἶχον οἱ πρόγονοι διαιτᾶσθαι.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Übersetzung: Bernadotte Perrin
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

[5.1] And here I may say that the Lacedaemonian state began to suffer distemper and corruption soon after its subversion of the Athenian supremacy filled it with gold and silver. However, since the number of families instituted by Lycurgus was still preserved in the transmission of estates, and father left to son his inheritance, to some extent the continuance of this order and equality sustained the state in spite of its errors in other respects. [2] But when a certain powerful man came to be ephor who was headstrong and of a violent temper, Epitadeus by name, he had a quarrel with his son, and introduced a law permitting a man during his lifetime to give his estate and allotment to any one he wished, or in his will and testament so to leave it. [3] This man, then, satisfied a private grudge of his own in introducing the law; but his fellow citizens welcomed the law out of greed, made it valid, and so destroyed the most excellent of institutions. For the men of power and influence at once began to acquire estates without scruple, ejecting the rightful heirs from their inheritances; and speedily the wealth of the state streamed into the hands of a few men, and poverty became the general rule, bringing in its train lack of leisure for noble pursuits and occupations unworthy of freemen, along with envy and hatred towards the men of property. [4] Thus there were left of the old Spartan families not more than seven hundred, and of these there were perhaps a hundred who possessed land and allotment; while the ordinary throng, without resources and without civic rights, lived in enforced idleness, showing no zeal or energy in warding off foreign wars, but ever watching for some opportunity to subvert and change affairs at home. […]

[8.1] However, Agis procured Lysander’s election as ephor, and at once employed him to introduce a bill into the senate, the chief provisions of which were that debtors should be relieved of their debts, and that the land should be divided up, that which lay between the water-course at Pellene and Taygetus, Malea, and Sellasia, into forty-five hundred lots, and that which lay outside this into fifteen thousand; [2] that this larger land should be apportioned among those of the provincials who were capable of bearing arms, and the smaller among the genuine Spartans; that the number of these Spartans should be filled up from the provincials and foreigners who had received the rearing of freemen and were, besides, of vigorous bodies and in the prime of life; and that these should be formed into fifteen public messes by four hundreds and two hundreds, and should practise the mode of life which the ancient Spartans had followed.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Niklas Rempe
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Plut. Agis 5, 8

Leitfragen:

1) Geben Sie den von Plutarch geschilderten Zustand Spartas wieder.

2) Welche sozialen Reformen versucht Agis in Sparta durchzusetzen?

3) Was für Rückschlüsse lässt die Quelle über soziale Missstände im Hellenismus und die Reaktionen darauf zu?

Kommentar:

Plutarch beschreibt in seiner Biographie über den spartanischen König Agis IV. die Missstände in Sparta, welche den König zu einer Sozial- und Bodenreform motiviert hätten. Schon kurz nach dem Sieg der Spartaner über die Athener im Peloponnesischen Krieg, hätten sich die Probleme abgezeichnet. So habe der dadurch entstandene Reichtum zu Korruption und Zwietracht unter den Bürgern Spartas geführt. Allein die jahrhundertealten Bestimmungen Lykrugs, die nach wie vor die Anzahl der spartanischen Bürger, die Landverteilung und das Erbrecht (allein ein Sohn sei erbberechtigt) reglementierten, hätten die Polis vor größerem Unheil bewahrt. Ein Ephor (ein hohes Amt in Sparta) namens Epitadeos soll das Erbrecht allerdings verändert haben, da er und sein Sohn sich zerstritten hätten. So habe ein Spartaner nunmehr eine andere Person als seinen Sohn als Erben bestimmen oder testamentarisch festlegen können. Dies habe durch die Gier der reicheren Bürger dazu geführt, dass selbige sich rechtmäßig oder unrechtmäßig das Erbe anderer angeeignet hätten. Reichtum in Form von Geld, Waren und Land sei infolgedessen allein an einige wenige mächtige Spartaner verteilt gewesen. Der Rest soll in Armut und Landlosigkeit verkommen sein, was wiederum zu einem Werteverfall geführt habe. Schlussendlich habe es nach Plutarch zur Regierungszeit Agis‘ (224-241 v. Chr.) nur noch 700 Familien mit Bürgerrecht in Sparta gegeben, wobei allein 100 von diesen ausreichend Land zur Verfügung gehabt hätten.

Vor diesem Hintergrund beschreibt Plutarch den Versuch des spartanischen Königs Agis IV., diesen sozialen Missständen durch Reformen zu begegnen. So soll er zuerst einen Schuldenerlass vorgesehen haben. Zusätzlich habe er eine Bodenreform angestrebt, wobei das spartanische Kernland an die Vollbürger und das restliche Land an die waffenfähigen Bewohner des Umlands (Periöken) verteilt werden sollte. Auch sollte das Bürgerrecht denjenigen verliehen werden, die sich Sparta durch ihr Handeln verdient gemacht hätten, wobei sie sowohl kampferfahren gewesen sein als auch in der Mitte ihres Leben gestanden haben müssten. Zusammen mit den alteingesessenen Familien hätten sie so die altehrwürdige spartanische Lebensweise aus Lykurgs Zeit fortführen sollen.

Die Reformen des Agis scheitern schlussendlich; zu groß war der Widerstand der reichen und einflussreichen Bürger Spartas. Nichtsdestoweniger kann aus Plutarchs Beschreibung dieser Reformen verschiedenes über die sozialen Probleme im Hellenismus und die Versuche diesen zu begegnen erfahren werden. Zum einen sei auf die in der Quelle erkennbare angestrebte Bodenreform verwiesen. Das Problem des Landmangels bzw. der Anhäufung der Ländereien in den Händen weniger ist kein neues. Schon Solon wurde mit der Forderung nach einer Neuverteilung des Landes konfrontiert, und auch der Schuldenerlass ist bei ihm schon für das Athen des frühen sechsten Jahrhunderts v. Chr. nachzuvollziehen. Dass auch Agis Derartiges anstrebte, weist auf die Kontinuität solcher Probleme hin. Dass an sich genug Land vorhanden war, zeigt der Plan Agis‘; allein der Wille fehlte auf Seiten derer, die sich mit der Zeit große Landmengen angeeignet hatten. Generell ist so auch im Hellenismus eine Kluft zwischen einigen mächtigen Reichen und dem oftmals mittel- und landlosen Rest erkennbar. Entsprechende soziale Unruhen waren so keine Seltenheit. In Sparta dauerte diese Problematik noch länger an, und Agis‘ nachfolgende Könige, wie Kleomenes oder Nabis versuchten diese immer wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Aufnahme neuer Familien in die Bürgerschaft, was auch immer mit der entsprechenden Erweiterung des Heeres einherging, ist hier öfters belegt. Ebenso ist immer der Widerstand auf mindestens einer Seite der Bürger zu sehen, wobei Eigennutz sowie die Angst vor sozialem Abstieg und den entsprechenden Folgen die Ursachen waren.

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Podcast-Hinweise
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Die Philosophen im Hellenismus

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Diogenes Laertios
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Diog. Laert. 7.6-7 – Original:

[6] Ἐτίμων δὴ οὖν Ἀθηναῖοι σφόδρα τὸν Ζήνωνα, οὕτως ὡς καὶ τῶν τειχῶν αὐτῷ τὰς κλεῖς παρακαταθέσθαι καὶ χρυσῷ στεφάνῳ τιμῆσαι καὶ χαλκῇ εἰκόνι. τοῦτο δὲ καὶ τοὺς πολίτας αὐτοῦ ποιῆσαι, κόσμον ἡγουμένους τὴν τἀνδρὸς εἰκόνα. ἀντεποιοῦντο δ᾽ αὐτοῦ καὶ οἱ ἐν Σιδῶνι Κιτιεῖς. ἀπεδέχετο δ᾽ αὐτὸν καὶ Ἀντίγονος καὶ εἴ ποτ᾽ Ἀθήναζε ἥκοι, ἤκουεν αὐτοῦ πολλά τε παρεκάλει ἀφικέσθαι ὡς αὐτόν. ὁ δὲ τοῦτο μὲν παρῃτήσατο, Περσαῖον δ᾽ ἕνα τῶν γνωρίμων ἀπέστειλεν, ὃς ἦν Δημητρίου μὲν υἱός, Κιτιεὺς δὲ τὸ γένος, καὶ ἤκμαζε κατὰ τὴν τριακοστὴν καὶ ἑκατοστὴν Ὀλυμπιάδα, ἤδη γέροντος ὄντος Ζήνωνος. ἡ δ᾽ ἐπιστολὴ τοῦ Ἀντιγόνου τοῦτον εἶχε τὸν τρόπον, καθὰ καὶ Ἀπολλώνιος ὁ Τύριος ἐν τοῖς Περὶ Ζήνωνός φησι: [7] „Βασιλεὺς Ἀντίγονος Ζήνωνι φιλοσόφῳ χαίρειν. „Ἐγὼ τύχῃ μὲν καὶ δόξῃ νομίζω προτερεῖν τοῦ σοῦ βίου, λόγου δὲ καὶ παιδείας καθυστερεῖν καὶ τῆς τελείας εὐδαιμονίας ἣν σὺ κέκτησαι. διόπερ κέκρικα προσφωνῆσαί σοι παραγενέσθαι πρὸς ἐμέ, πεπεισμένος σε μὴ ἀντερεῖν πρὸς τὸ ἀξιούμενον. σὺ οὖν πειράθητι ἐκ παντὸς τρόπου συμμίξαι μοι, διειληφὼς τοῦτο διότι οὐχ ἑνὸς ἐμοῦ παιδευτὴς ἔσῃ, πάντων δὲ Μακεδόνων συλλήβδην. ὁ γὰρ τὸν τῆς Μακεδονίας ἄρχοντα καὶ παιδεύων καὶ ἄγων ἐπὶ τὰ κατ᾽ ἀρετὴν φανερὸς ἔσται καὶ τοὺς ὑποτεταγμένους παρασκευάζων πρὸς εὐανδρίαν. οἷος γὰρ ἂν ὁ ἡγούμενος ᾖ, τοιούτους εἰκὸς ὡς ἐπὶ τὸ πολὺ γίγνεσθαι καὶ τοὺς ὑποτεταγμένους.“

Diog. Laert. 5.65-67 – Original:

[65] Τοῦτον διεδέξατο Λύκων Ἀστυάνακτος Τρωαδεύς, φραστικὸς ἀνὴρ καὶ περὶ παίδων ἀγωγὴν ἄκρως συντεταγμένος. […] [66] […] ἢ ὀλίγους ἢ οὐδένα. πολλάκις τε πολλὰ συμβουλεύσας Ἀθηναίοις, τὰ μέγιστα αὐτοὺς ὠφέλησεν. [67] Ἦν δὲ καὶ καθαρώτατος τὴν στολήν, ὡς ἀνυπερβλήτῳ χρῆσθαι μαλακότητι ἱματίων, καθά φησιν Ἕρμιππος. ἀλλὰ καὶ γυμναστικώτατος ἐγένετο καὶ εὐέκτης τὸ σῶμα τήν τε πᾶσαν σχέσιν ἀθλητικὴν ἐπιφαίνων, ὠτοθλαδίας καὶ ἐμπινὴς ὤν, καθά φησιν Ἀντίγονος ὁ Καρύστιος: διὰ τοῦτο δὲ καὶ παλαῖσαι λέγεται τά τ᾽ ἐν τῇ πατρίδι Ἰλίεια καὶ σφαιρίσαι. ὡς οὐκ ἄλλος τ᾽ ἦν φίλος τοῖς περὶ Εὐμένην καὶ Ἄτταλον, οἳ καὶ πλεῖστα ἐπεχορήγουν αὐτῷ. ἐπειράθη δ᾽ αὐτὸν σχεῖν καὶ Ἀντίοχος, ἀλλ᾽ οὐκ ἔτυχεν.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: R. D. Hicks
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

[6] The people of Athens held Zeno in high honour, as is proved by their depositing with him the keys of the city walls, and their honouring him with a golden crown and a bronze statue. This last mark of respect was also shown to him by citizens of his native town, who deemed his statue an ornament to their city, and the men of Citium living in Sidon were also proud to claim him for their own. Antigonus (Gonatas) also favoured him, and whenever he came to Athens would hear him lecture and often invited him to come to his court. This offer he declined but dispatched thither one of his friends, Persaeus, the son of Demetrius and a native of Citium, who flourished in the 130th Olympiad (260-256 b.c.), at which time Zeno was already an old man. According to Apollonius of Tyre in his work upon Zeno, the letter of Antigonus was couched in the following terms: [7] „King Antigonus to Zeno the philosopher, greeting. „While in fortune and fame I deem myself your superior, in reason and education I own myself inferior, as well as in the perfect happiness which you have attained. Wherefore I have decided to ask you to pay me a visit, being persuaded that you will not refuse the request. By all means, then, do your best to hold conference with me, understanding clearly that you will not be the instructor of myself alone but of all the Macedonians taken together. For it is obvious that whoever instructs the ruler of Macedonia and guides him in the paths of virtue will also be training his subjects to be good men. As is the ruler, such for the most part it may be expected that his subjects will become.“

[65] Strato’s successor was Lyco, the son of Astyanax of Troas, a master of expression and of the foremost rank in the education of boys. […] [66] […] He often gave the Athenians advice on various subjects and thus conferred on them the greatest benefits. [67] In his dress he was most immaculate, so that the clothes he wore were unsurpassed for the softness of the material, according to Hermippus. Furthermore, he was well practised in gymnastics and kept himself in condition, displaying all an athlete’s habit of body, with battered ears and skin begrimed with oil, so we are told by Antigonus of Carystus. Hence it is said that he not only wrestled but played the game of ball common in his birthplace of Ilium. He was esteemed beyond all other philosophers by Eumenes and Attalus, who also did him very great service. Antiochus too tried to get hold of him, but without success.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Niklas Rempe
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Diog. Laert. 7.6-7/ Diog. Laert. 5.65-67

Leitfragen:

1) Geben Sie Diogenes Laertios‘ Beschreibung des Zenon und den Brief des Antigonos an den Philosophen wieder.

2) Vergleichen Sie die Darstellungen über Zenon und Lykon.

3) Was für Rückschlüsse lassen sich aus den beiden Quellenpassagen über die Philosophen und die Bildung im Hellenismus ziehen?

Kommentar:

Diogenes Laertios, ein Philosophiehistoriker aus dem 3. nachchristlichen Jahrhundert, beschreibt die Ehrungen, mit denen der Philosoph Zenon bedacht worden sei. So hätten ihn die Bewohner Athens – hier gründete Zenon die Philosophieschule Stoa – geehrt, indem sie ihn z.B. mit einem goldenen Kranz schmückten und auch eine bronzene Statue von ihm aufstellten. Beides waren in der Antike gängige Ehrungsformen, zumal auch seine Heimatstadt Kition auf Zypern eine Statue für ihn errichtet haben soll. Darüber hinaus soll auch der makedonische König Antigonos II. Gonatas ihn hoch geschätzt und keine Gelegenheit ausgelassen haben, den Philosophen sprechen zu hören. Diogenes Laertios gibt zudem einen Brief wieder, den eben jener König an den schon hoch betagten Zenon nach Athen geschickt haben soll. In ihm wird deutlich, dass Antigonos versuchte, den Philosophen dauerhaft an sich zu binden und ihn an seinen Hof zu holen. Er hätte dort den König unterweisen sollen, wobei seine Lehren so auf das gesamte mekadonische Volk gewirkt hätten. Aus Altersgründen habe Zenon das Angebot nach Diogenes Laertios allerdings ausschlagen müssen, wobei er seinen Schüler Persaios an seiner statt geschickt habe.

In der zweiten Quellenpassage ist eine weitere Beschreibung eines Philosophen durch Diogenes Laertios nachzuvollziehen. So sei Lykon – der nach Straton der vierte Schulleiter der Schule des Aristoteles war – ähnlich wie Zenon von verschiedenen Persönlichkeiten und Städten geehrt worden. So sei er sowohl durch den Standort seiner Schule als auch durch seine guten Ratschläge in Athen beliebt und angesehen gewesen. Dies hatte er entsprechend mit Zenon gemein, wobei auch Lykon nach Diogenes Laertios von verschiedenen hellenistischen Herrschern regelrecht umworben wurde. Die Könige von Pergamon – Eumenes und Attalos – hätten ihn unter allen Philosophen am meisten geschätzt und gefördert. Auch Antigonos habe sich, wie schon bei Zenon, um sein Wohlwollen bemüht, wobei dessen Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt gewesen sein sollen.

Man erkennt aus den zwei Quellenpassagen, dass beide Philosophen – obwohl durchaus unterschiedliche philosophische Meinungen vertretend – in der hellenistischen Welt hoch angesehen und bekannt waren. Sowohl Städte als auch Könige buhlten regelrecht um ihre Gunst. Die hellenistischen Herrscher versprachen sich als Mäzene der Philosophen davon sowohl Prestige als auch von den jeweiligen Lehren zu profitieren. Man erkennt, wie wichtig die philosophische Bildung – jedenfalls in höheren Kreisen – gewesen zu sein scheint. Sofern man dem Brief des Antigonos an Zenon Glauben schenken darf, hätte entsprechende philosophische Unterweisung des Königs auch dem Volk indirekt genützt. Zenon und Lykon waren zudem keineswegs die ersten oder letzten, die durch ihre Lehren direkt oder indirekt Einfluss auf politische Belange nahmen. Bereits Platon reiste zum Herrscher von Syrakus, um ihn zu belehren, und insbesondere Aristoteles ist zu erwähnen, der Alexander den Großen schon im Kindesalter unterrichtete. Diese philosophische Reisetätigkeit nimmt im Hellenismus noch weiter zu, wobei zum einen die unterschiedlichen Königshöfe und zum anderen Städte wie Athen die Anlaufpunkte waren. In Athen waren auch die vier berühmten Philosphenschulen der Antike angesiedelt – Akademia, Peripatos, Stoa, Kepos –, wobei Zenon und Lykon jeweils eine von diesen begründeten bzw. führten (Stoa respektive Peripatos). Der hohe Stellenwert der Philosophie, der Philosophen und der philosophischen Bildung im Hellenismus ist entsprechend zu betonen.

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Die Landwirtschaft im Hellenismus

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Strabon
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Strab. 16.1.9-11 – Original:

[9] […] οἱ μὲν οὖν Πέρσαι τοὺς ἀνάπλους ἐπίτηδες κωλύειν θέλοντες φόβῳ τῶν ἔξωθεν ἐφόδων καταράκτας χειροποιήτους κατεσκευάκεισαν: ὁ δὲ Ἀλέξανδρος ἐπιὼν ὅσους οἷός τε ἦν ἀνεσκεύασε, καὶ μάλιστα τοὺς ἐπὶ τὴν Ὦπιν. ἐπεμελήθη δὲ καὶ τῶν διωρύγων: πλημμυρεῖ γὰρ ὁ Εὐφράτης κατὰ τὴν ἀρχὴν τοῦ θέρους ἀπὸ τοῦ ἔαρος ἀρξάμενος, ἡνίκα τήκονται αἱ χιόνες αἱ ἀπὸ τῆς Ἀρμενίας, ὥστ᾽ ἀνάγκη λιμνάζειν καὶ κατακλύζεσθαι τὰς ἀρούρας, εἰ μὴ διοχετεύει τις ταφρείαις καὶ διώρυξι τὸ ἐκπῖπτον τοῦ ῥοῦ καὶ ἐπιπολάζον ὕδωρ, καθάπερ καὶ ἐν Αἰγύπτῳ τὸ τοῦ Νείλου: ἐντεῦθεν μὲν οὖν αἱ διώρυγες γεγένηνται. χρεία δέ ἐστιν ὑπουργίας μεγάλας: βαθεῖα γὰρ ἡ γῆ καὶ μαλακὴ καὶ εὐένδοτος ὥστε καὶ ἐκσύρεται ῥᾳδίως ὑπὸ τῶν ῥευμάτων καὶ γυμνοῖ τὰ πεδία, πληροῖ δὲ τὰς διώρυγας καὶ τὰ στόματα αὐτῶν ἐμφράττει ῥᾳδίως ἡ χοῦς: […]

[10] τὸ μὲν οὖν παντάπασι κωλύειν τὴν τοιαύτην πλήμμυραν οὐχ οἷόν τε ἴσως, τὸ δὲ τὴν δυνατὴν προσφέρειν βοήθειαν ἡγεμόνων ἀγαθῶν ἐστιν. ἡ δὲ βοήθεια αὕτη, τὴν μὲν πολλὴν παρέκχυσιν ἐμφράξει κωλύειν, τὴν δὲ πλήρωσιν ἣν ἡ χοῦς ἐργάζεται, τοὐναντίον ἀνακαθάρσει τῶν διωρύγων καὶ ἐξανοίξει τῶν στομάτων. ἡ μὲν οὖν ἀνακάθαρσις ῥᾳδία ἡ δὲ ἔμφραξις πολυχειρίας δεῖται: εὐένδοτος γὰρ οὖσα ἡ γῆ καὶ μαλακὴ τὴν ἐπιφορηθεῖσαν οὐχ ὑπομένει χοῦν, ἀλλ᾽ εἴκουσα συνεφέλκεται κἀκείνην καὶ ποιεῖ δυσέγχωστον τὸ στόμα. καὶ γὰρ καὶ τάχους δεῖ πρὸς τὸ ταχέως κλεισθῆναι τὰς διώρυγας καὶ μὴ πᾶν ἐκπεσεῖν ἐξ αὐτῶν τὸ ὕδωρ. ξηρανθεῖσαι γὰρ τοῦ θέρους ξηραίνουσι καὶ τὸν ποταμόν: ταπεινωθεὶς δὲ τὰς ἐποχετείας οὐ δύναται παρέχεσθαι κατὰ καιρὸν ὧν δεῖται πλεῖστον τοῦ θέρους ἔμπυρος οὖσα ἡ χώρα καὶ καυματηρά: διαφέρει δ᾽ οὐδὲν ἢ τῷ πλήθει τῶν ὑδάτων κατακλύζεσθαι τοὺς καρπούς, ἢ τῇ λειψυδρίᾳ τῷ δίψει διαφθείρεσθαι: ἅμα δὲ καὶ τοὺς ἀνάπλους, πολὺ τὸ χρήσιμον ἔχοντας ἀεὶ δὲ λυμαινομένους ὑπ᾽ ἀμφοτέρων τῶν λεχθέντων παθῶν, οὐχ οἷόν τε ἐπανορθοῦν, εἰ μὴ ταχὺ μὲν ἐξανοίγοιτο τὰ στόμια τῶν διωρύγων, ταχὺ δὲ κλείοιτο, καὶ αἱ διώρυγες ἀεὶ μετριάζοιεν ὥστε μήτε πλεονάζειν ἐν αὐταῖς τὸ ὕδωρ μήτ᾽ ἐλλείπειν. [11] φησὶ δ᾽ Ἀριστόβουλος τὸν Ἀλέξανδρον αὐτὸν ἀναπλέοντα καὶ κυβερνῶντα τὸ σκάφος ἐπισκοπεῖν καὶ ἀνακαθαίρειν τὰς διώρυγας μετὰ τοῦ πλήθους τῶν συνακολουθησάντων: ὡς δ᾽ αὕτως καὶ τὰ στόμια ἐμφράττειν, τὰ δ᾽ ἀνοίγειν: κατανοήσαντα δὲ μίαν τὴν μάλιστα τείνουσαν ἐπὶ τὰ ἕλη καὶ τὰς λίμνας τὰς πρὸ τῆς Ἀραβίας, δυσμεταχείριστον ἔχουσαν τὸ στόμα καὶ μὴ ῥᾳδίως ἐμφράττεσθαι δυναμένην διὰ τὸ εὐένδοτον καὶ μαλακόγειον, ἄλλο ἀνοῖξαι καινὸν στόμα, ἀπὸ σταδίων τριάκοντα ὑπόπετρον λαβόντα χωρίον, κἀκεῖ μεταγαγεῖν τὸ ῥεῖθρον: ταῦτα δὲ ποιεῖν προνοοῦντα ἅμα καὶ τοῦ μὴ τὴν Ἀραβίαν δυσείσβολον τελέως ὑπὸ τῶν λιμνῶν ἢ καὶ τῶν ἑλῶν ἀποτελεσθῆναι, νησίζουσαν ἤδη διὰ τὸ πλῆθος τοῦ ὕδατος:

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: H. C. Hamilton, W. Falconer / C. D. Yonge
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

[9] […] The Persians, through fear of incursions from without, and for the purpose of preventing vessels from ascending these rivers, constructed artificial cataracts. Alexander, on arriving there, destroyed as many of them as he could, those particularly [on the Tigris from the sea] to Opis. But he bestowed great care upon the canals; for the Euphrates, at the commencement of summer, overflows; It begins to fill in the spring, when the snow in Armenia melts: the ploughed land, therefore, would be covered with water and be submerged, unless the overflow of the superabundant water were diverted by trenches and canals, as in Egypt the water of the Nile is diverted. Hence the origin of canals. Great labour is requisite for their maintenance, for the soil is deep, soft, and yielding, so that it would easily be swept away by the stream; the fields would be laid bare, the canals filled, and the accumulation of mud would soon obstruct their mouths. […]

[10] It is not, perhaps, possible to prevent inundations of this kind altogether, but it is the duty of good princes to afford all possible assistance. The assistance required is to prevent excessive overflow by the construction of dams, and to obviate the filling of rivers, produced by the accumulation of mud, by cleansing the canals, and removing stoppages at their mouths. The cleansing of the canals is easily performed, but the construction of dams requires the labour of numerous workmen. For the earth being soft and yielding, does not support the superincumbent mass, which sinks, and is itself carried away, and thus a difficulty arises in making dams at the mouth. Expedition is necessary in closing the canals to prevent all the water flowing out. When the canals dry up in the summer time, they cause the river to dry up also; and if the river is low (before the canals are closed), it cannot supply the canals in time with water, of which the country, burnt up and scorched, requires a very large quantity; for there is no difference, whether the crops are flooded by an excess or perish by drought and a failure of water. The navigation up the rivers (a source of many advantages) is continually obstructed by both the above-mentioned causes, and it is not possible to remedy this unless the mouths of the canals were quickly opened and quickly closed, and the canals were made to contain and preserve a mean between excess and deficiency of water.
[11] Aristobulus relates that Alexander himself, when he was sailing up the river, and directing the course of the boat, inspected the canals, and ordered them to be cleared by his multitude of followers; he likewise stopped up some of the mouths, and opened others. He observed that one of these canals, which took a direction more immediately to the marshes, and to the lakes in front of Arabia, had a mouth very difficult to be dealt with, and which could not be easily closed on account of the soft and yielding nature of the soil; he (therefore) opened a new mouth at the distance of 30 stadia, selecting a place with a rocky bottom, and to this the current was diverted. But in doing this he was taking precautions that Arabia should not become entirely inaccessible in consequence of the lakes and marshes, as it was already almost an island from the quantity of water (which surrounded it).

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Niklas Rempe
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Strab. 16.1.9-11

Leitfragen:

1) Beschreiben Sie Strabons Darstellung vom Kanalsystem des Zweistromlandes.

2) Welche Rolle nimmt Alexander der Große in der Quelle ein?

3) Welche Rückschlüsse lässt die Quelle bzgl. der landwirtschaftlichen und technischen Entwicklung im Hellenismus zu?

Kommentar:

Strabon beschreibt in seinem geographischen Werk unter anderem auch das Kanalsystem des Zweistromlandes. So hätten schon die Perser, als sie das Gebiet kontrollierten, sowohl Kanäle zur Kontrolle des Flusses gebaut als auch künstliche Wasserfälle und Schleusen in die Flusslandschaft integriert, um möglichen Feinden die Beschiffung zu erschweren. Die Kanäle hätten eine wichtige Funktion erfüllt: Nach Strabon würde das Gebiet jeden Frühling durch die Schneeschmelze in den Bergen Armeniens überflutet werden, wenn nicht das ausgeprägte Kanalsystem die Wassermassen aufnehmen und verteilen würde. Eine Überschwemmung hätte für das umliegende Land und die Agrarwirtschaft der Region fatale folgen. Regelmäßig müssten so die Kanäle von Schlick befreit werden, um ihren Wasserfluss zu regulieren. Auch der Wasserstand hätte kontrolliert werden müssen, um nicht nur die Überschwemmung, sondern auch das Austrocknen der Flusses und der Kanäle zu vermeiden.

Alexander der Große soll nach Strabon stark in die Maßnahmen rund um das Kanalsystem des Zweistromlandes – und damit auch in die Landwirtschaft der Region – involviert gewesen sein. So soll er nach seiner Eroberung des Gebiets die künstlichen Wasserfälle zerstört haben. Den Kanälen habe er allerdings viel Aufmerksamkeit und Pflege geschenkt. Grund dafür sei ihr ungemein großer Nutzen gewesen. Alexanders Interesse in dieser Angelegenheit stünde nach Strabon jedem Herrscher zu, um sein Herrschaftsgebiet und seine Untertanen entsprechend zu schützen und die Nahrungsversorgung zu garantieren. Alexander habe persönlich die Flüsse bereist und seine Männer delegiert. So soll er dafür gesorgt haben, dass die Kanäle von Schlick befreit wurden und außerdem die Konstruktion von weiteren Dämmen zur Wasserregulierung beauftragt haben. Dies sei auf dem weichen Boden der Region durchaus schwierig gewesen und habe entsprechend viel Aufwand und Arbeitskraft bedeutet. Das ganze Jahr über habe man außerdem dafür sorgen müssen, dass das Stauwasser in kontrollierten Maßen verwendet wurde und die Beschiffung weiterhin durch schnelles Öffnen und Schließen der Konstruktionen möglich war. Persönlich habe er so angeordnet, dass problematische Kanäle und Dämme umgebaut bzw. verlegt wurden. Seine Rolle als Baumeister ist damit unverkennbar, zumal er so die Existenz und den Ertrag der Landwirtschaft der Region garantierte.

Alexander der Große war nach Strabon persönlich für die landwirtschaftliche Produktion seines Reiches verantwortlich. Das fruchtbare Zweistromland wurde schon lange entsprechend bewirtschaftet, und auch unter persischer Herrschaft wurden die Flüsse für Agrarzwecke genutzt. Kanäle, Dämme und andere Eingriffe in die Flusslandschaft waren demnach zum Beginn des Hellenismus keineswegs unbekannt. Es ist allerdings zu betonen, als was für ein fähiger Bauingenieur Alexander von Strabon beschrieben wird. Aktiv greift er mit Baumaßnahmen in das Kanalsystem ein und benutzt seine eigenen Männer, um es sowohl zu erweitern als auch zu verbessern. Spätere hellenistische Herrscher und deren Einfluss auf die Agrarwirtschaft der Zeit unterstützen das sich schon bei Alexander abzeichnende Bild: Weniger treten im Hellenismus völlig neue technische Erfindungen und Konstrukte in diesem Kontext zu Tage als vielmehr das persönliche Interesse und die Fähigkeiten des jeweiligen Herrschers. Der Import von eigentlich landfremden Tierarten und Pflanzen und die entsprechende Kultivierung bzw. Haltung selbiger ist ein Beispiel; die Sorge um die wichtigen Wasserwege und Bewässerungsanalgen und die Kompetenz in diesen Dingen, wie Strabon sie Alexander zuschreibt, ein anderes.

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Octavian als Primus Inter Pares

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Sueton
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Suet. Aug. 26-28 – Original:

Magistratus atque honores et ante tempus et quosdam noui generis perpetuosque cepit. consulatum uicesimo aetatis anno inuasit admotis hostiliter ad urbem legionibus missisque qui sibi nomine exercitus deposcerent; cum quidem cunctante senatu Cornelius centurio, princeps legationis, reiecto sagulo ostendens gladii capulum non dubitasset in curia dicere: ‚hic faciet, si uos non feceritis.‘ [2] secundum consulatum post nouem annos, tertium anno interiecto gessit, sequentis usque ad undecimum continuauit, multisque mox, cum deferrentur, recusatis duodecimum magno, id est septemdecim annorum, interuallo et rursus tertium decimum biennio post ultro petit, ut C. et Lucium filios amplissimo praeditus magistratu suo quemque tirocinio deduceret in forum.

[…]

[5] tribuniciam potestatem perpetuam recepit, in qua semel atque iterum per singula lustra collegam sibi cooptauit. recepit et morum legumque regimen aeque perpetuum, quo iure, quamquam sine censurae honore, censum tamen populi ter egit, primum ac tertium cum collega, medium solus.

De reddenda re p. bis cogitauit: primum post oppressum statim Antonium, memor obiectum sibi ab eo saepius, quasi per ipsum staret ne redderetur; ac rursus taedio diuturnae ualitudinis, cum etiam magistratibus ac senatu domum accitis rationarium imperii tradidit. sed reputans et se priuatum non sine periculo fore et illam plurium arbitrio temere committi, in retinenda perseuerauit, dubium euentu meliore an uoluntate. [2] quam uoluntatem, cum prae se identidem ferret, quodam etiam edicto his uerbis testatus est: ‚ita mihi saluam ac sospitem rem p. sistere in sua sede liceat atque eius rei fructum percipere, quem peto, ut optimi status auctor dicar et moriens ut feram mecum spem, mansura in uestigio suo fundamenta rei p. quae iecero.‘ fecitque ipse se compotem uoti nisus omni modo, ne quem noui status paeniteret. [3]

Vrbem neque pro maiestate imperii ornatam et inundationibus incendiisque obnoxiam excoluit adeo, ut iure sit gloriatus marmoream se relinquere, quam latericiam accepisset. tutam uero, quantum prouideri humana ratione potuit, etiam in posterum praestitit.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: Alexander Thomson
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

He was advanced to public offices before the age at which he was legally qualified for them; and to some, also, of a new kind, and for life. He seized the consulship in the twentieth year of his age, quartering his legions in a threatening manner near the city, and sending deputies to demand it for him in the name of the army. When the senate demurred, a centurion, named Cornelius, who was at the head of the chief deputation, throwing back his cloak, and showing the hilt of his sword, had the presumption to say in the senate-house, „This will make him consul, if ye will not.“ His second consulship he filled nine years afterwards; his third, after the interval of only one year, and held the same office every year successively until the eleventh. From this period, although the consulship was frequently offered him, he always declined it, until, after a long interval, not less than seventeen years, he voluntarily stood for the twelfth, and two years after that for a thirteenth; that he might successively introduce into the forum, on their entering public life, his two sons, Caius and Lucius, while he was invested with the highest office in the state.

[…]

He accepted of the tribunitian power for life, but more than once chose a colleague in that office for two lustra successively. He also had the supervision of morality and observance of the laws, for life, but without the title of censor; yet he thrice took a census of the people, the first and third time with a colleague, but the second by himself.
He twice entertained thoughts of restoring the republic; first, immediately after he had crushed Antony, remembering that he had often charged him with being the obstacle to its restoration. The second time was in consequence of a long illness, when he sent for the magistrates and the senate to his own house, and delivered them a particular account of the state of the empire. But reflecting at the same time that it would be both hazardous to himself to return to the condition of a private person, and might be dangerous to the public to have the government placed again under the control of the people, he resolved to keep it in his own hands, whether with the better event or intention, is hard to say. His good intentions he often affirmed in private discourse, and also published an edict, in which it was declared in the following terms: „May it be permitted me to have the happiness of establishing the commonwealth on a safe and sound basis, and thus enjoy the reward of which I am ambitious, that of being celebrated for moulding it into the form best adapted to present circumstances; so that, on my leaving the world, I may carry with me the hope that the foundations which I have laid for its future government, will stand firm and stable.“

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Suet. Aug. 26-28

Leitfragen:

1) Welche Änderungen verfügte Octavian nach seinem Sieg im Bürgerkrieg?

2) Wie gelang es ihm, diese Änderungen durchzusetzen?

3) Was bedeutete der Wandel für die Verfassung und Institutionen der Republik?

Kommentar:

Nach seinem Sieg über Antonius und dessen erzwungenem Suizid war Octavian de facto der erste Mann des römischen Staates. Die Ausschaltung sämtlicher Rivalen um die Alleinherrschaft und die fortgesetzten Proskriptionen und politischen Morde verhinderten Gegenmaßnahmen der Opposition zur Restituierung der Republik. Auch Caesarion, den Sohn Caesars mit Kleopatra, ließ Octavian im Jugendalter präventiv beseitigen. Widerstand gegen die Machtstellung Octavians bis dato ungekannte Machtfülle musste spätestens an seiner Kontrolle über den gesamten Militärapparat scheitern. Mit der unverhohlenen Androhung von Waffengewalt ließ er sich vom Senat zum Konsul ernennen, ein Amt, für das er eigentlich bei weitem noch nicht das erforderliche Mindestalter besaß. Anders als Caesar ließ Octavian sich jedoch nicht zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Er hatte aus dem Schicksal seines Onkels gelernt und lehnte vielfach Posten offiziell ab, um nicht als Alleinherrscher dazustehen, während er in Wirklichkeit die absolute Macht trotzdem innehatte. Wichtig war bei dieser seiner Selbstdarstellung die Hervorhebung seines Status als „primus inter pares“, also als Erster unter Gleichen. Damit hob er sich zwar von allen anderen ab, vermittelte jedoch den Eindruck, er sei einer von ihnen. Ebenso wie den Konsulat ließ er sich die tribunicia potestas, die Amtsgewalt eines Volkstribuns, dauerhaft verleihen. Normalerweise waren beide Ämter miteinander unvereinbar, schon gar nicht gleichzeitig. Der kraftlose Senat übertrug ihm überdies die faktische Macht über die Ernennung neuer Senatoren und andere Funktionen, die ehedem der Censor ausgefüllt hatte, ohne jedoch das Amt innezuhaben. Um gleichzeitig den Senatoren zu schmeicheln, reduzierte er ihre Zahl aus Gründen der Exklusivität wieder auf 600 und machte den Status vererbbar. All diese Reformen unternahm er offiziell nicht zu seinem eigenen, sondern zum besseren Nutzen der res publica insgesamt, wie aus dem bei Sueton überlieferten Edikt deutlich wird. Alle Taten des später Augustus genannten Herrschers diente propagandistisch der Schaffung eines Fundaments für die weitere Blüte des römischen Staates. Nominell wurde zwar die Verfassung nicht angetastet, besonders in der ersten Phase ähnelte die „Republik“ aber eher einer Militärdiktatur, die später von einer milderen Monokratie abgelöst wurde. Trotz angeblicher Wünsche, die Republik wiederherzustellen, leitete der Herrscher nie dahingehende Maßnahmen ein. Die Institutionen hingegen bestanden weiter, alle Ämter wurden wie zuvor vergeben, nur dass sie teilweise durch den Princeps besetzt wurden und ohne seine Zustimmung nicht vergeben werden konnten. Wirklich neu war lediglich der Umstand, dass sämtliche Verfügungsgewalt über die Legionen und damit die wahre Macht in den Händen eines Mannes lag – denen des Kaisers.

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Die Schlacht bei Actium

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Plutarch
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Plut. Ant. 65,2-66,3 – Original:

[2] Καῖσαρ δ᾽ ἐπὶ τοῦ εὐωνύμου τάξας Ἀγρίππαν αὑτῷ τὸ δεξιὸν κατέλιπε. τῶν δὲ πεζῶν τὸν μὲν Ἀντωνίου Κανίδιος, τὸν δὲ Καίσαρος Ταῦρος ἐπὶ τῆς θαλάττης παρατάξαντες ἡσύχαζον. αὐτῶν δὲ τῶν ἡγεμόνων Ἀντώνιος μὲν ἐπεφοίτα πανταχόσε κωπήρει, τοὺς στρατιώτας παρακαλῶν ὑπὸ βρίθους τῶν νεῶν ὥσπερ ἐκ γῆς ἑδραίους μάχεσθαι, [3] τοῖς δὲ κυβερνήταις διακελευόμενος ὥσπερ ὁρμούσαις ἀτρέμα ταῖς ναυσὶ δέχεσθαι τὰς ἐμβολὰς τῶν πολεμίων, τὴν περὶ τὸ στόμα δυσχωρίαν φυλάττοντας. Καίσαρι δὲ λέγεται μὲν ἔτι σκότους ἀπὸ τῆς σκηνῆς κύκλῳ περιϊόντι πρὸς τὰς ναῦς ἄνθρωπος ἐλαύνων ὄνον ἀπαντῆσαι, πυθομένῳ δὲ τοὔνομα γνωρίσας αὐτὸν εἰπεῖν. ‘ἐμοὶ μὲν Εὔτυχος ὄνομα, τῷ δὲ ὄνῳ Νίκων.’ διὸ καὶ τοῖς ἐμβόλοις τὸν τόπον κοσμῶν ὕστερον ἔστησε χαλκοῦν ὄνον καὶ ἄνθρωπον. [4] ἐπιδὼν δὲ τὴν ἄλλην παράταξιν, ἐν πλοίῳ πρὸς τὸ δεξιὸν κομισθεὶς ἐθαύμασεν ἀτρεμοῦντας ἐν τοῖς στενοῖς τοὺς πολεμίους: ἡ γὰρ ὄψις ἦν τῶν νεῶν ἐπ᾽ ἀγκύραις ὁρμουσῶν. καὶ τοῦτο μέχρι πολλοῦ πεπεισμένος ἀνεῖχε τὰς ἑαυτοῦ περὶ ὀκτὼ στάδια τῶν ἐναντίων ἀφεστώσας. ἕκτη δὲ ἦν ὥρα, καὶ πνεύματος αἰρομένου πελαγίου δυσανασχετοῦντες οἱ Ἀντωνίου πρὸς τὴν διατριβήν, καὶ τοῖς ὕψεσι καὶ μεγέθεσι τῶν οἰκείων νεῶν πεποιθότες ὡς ἀπροσμάχοις, τὸ εὐώνυμον ἐκίνησαν: [5] ἰδὼν δὲ Καῖσαρ ἥσθη καὶ πρύμναν ἐκρούσατο τῷ δεξιῷ, βουλόμενος ἔτι μᾶλλον ἐκ τοῦ κόλπου καὶ τῶν στενῶν ἔξω τοὺς πολεμίους ἐπισπάσασθαι, καὶ περιπλέων εὐήρεσι σκάφεσι τοῖς ἑαυτοῦ συμπλέκεσθαι πρὸς ναῦς ὑπ᾽ ὄγκου καὶ πληρωμάτων ὀλιγότητος ἀργὰς καὶ βραδείας. ἀρχομένου δὲ τοῦ ἀγῶνος ἐν χερσὶν εἶναι, ἐμβολαὶ μὲν οὐκ ἦσαν οὐδὲ ἀναρρήξεις νεῶν, τῶν μὲν Ἀντωνίου διὰ βάρος ῥύμην οὐκ ἐχουσῶν, ἣ μάλιστα ποιεῖ τὰς τῶν ἐμβόλων πληγὰς ἐνεργούς, τῶν δὲ Καίσαρος οὐ μόνον ἀντιπρῴρων συμφέρεσθαι πρὸς χαλκώματα στερεὰ καὶ τραχέα φυλασσομένων, ἀλλὰ μηδὲ κατὰ πλευρὰν ἐμβολὰς διδόναι θαρρουσῶν. [2] ἀπεθραύοντο γὰρ τὰ ἔμβολα ῥᾳδίως ᾗ προσπέσοιε σκάφεσι τετραγώνων ξύλων μεγάλων σιδήρῳ συνηρμοσμένων πρὸς ἄλληλα δεδεμένοις. ἦν οὖν πεζομαχίᾳ προσφερὴς ὁ ἀγών: τὸ δὲ ἀληθέστερον εἰπεῖν, τειχομαχία. τρεῖς γὰρ ἅμα καὶ τέσσαρες περὶ μίαν τῶν Ἀντωνίου συνείχοντο, γέρροις καὶ δόρασι καὶ κοντοῖς χρωμένων καὶ πυροβόλοις: οἱ δὲ Ἀντωνίου καὶ καταπέλταις ἀπὸ ξυλίνων πυργων ἔβαλλον. [3] Ἀγρίππου δὲ θάτερον κέρας εἰς κύκλωσιν ἐκτείνοντος, ἀντανάγειν Ποπλικόλας ἀναγκαζόμενος ἀπερρήγνυτο τῶν μέσων. θορυβουμένων δὲ τούτων καὶ συμπλεκομένων τοῖς περὶ τὸν Ἀρρούντιον, ἀκρίτου δὲ καὶ κοινῆς ἔτι τῆς ναυμαχίας συνεστώσης, αἰφνίδιον αἱ Κλεοπάτρας ἑξήκοντα νῆες ὤφθησαν αἰρόμεναι πρὸς ἀπόπλουν τὰ ἱστία καὶ διὰ μέσου φεύγουσαι τῶν μαχομένων: ἦσαν γὰρ ὀπίσω τεταγμέναι τῶν μεγάλων, καὶ διεκπίπτουσαι ταραχὴν ἐποίουν.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: Bernadotte Perrin
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

[2] Caesar posted Agrippa on the left, and reserved the right wing for himself. Of the land forces, that of Antony was commanded by Canidius, that of Caesar by Taurus, who drew them up along the sea and remained quiet. As for the leaders themselves, Antony visited all his ships in a row-boat, exhorting the soldiers, owing to the weight of their ships, to fight without changing their position, as if they were on land; [3] he also ordered the masters of the ships to receive the attacks of the enemy as if their ships were lying quietly at anchor, and to maintain their position at the mouth of the gulf, which was narrow and difficult. Caesar, we are told, who had left his tent while it was yet dark and was going round to visit his ships, was met by a man driving an ass. Caesar asked the man his name, and he, recognizing Caesar, replied: ‘My name is Prosper, and my ass’s name is Victor.’ Therefore, when Caesar afterwards decorated the place with the beaks of ships, he set up bronze figures of an ass and a man. [4] After surveying the rest of his line of battle, he was carried in a small boat to his right wing, and there was astonished to see the enemy lying motionless in the narrows; indeed, their ships had the appearance of riding at anchor. For a long time he was convinced that this was really the case, and kept his own ships at a distance of about eight furlongs from the enemy. But it was now the sixth hour, and since a wind was rising from the sea, the soldiers of Antony became impatient at the delay, and, relying on the height and size of their own ships as making them unassailable, they put their left wing in motion. [5] When Caesar saw this he was delighted, and ordered his right wing to row backwards, wishing to draw the enemy still farther out from the gulf and the narrows, and then to surround them with his own agile vessels and come to close quarters with ships which, owing to their great size and the smallness of their crews, were slow and ineffective. Though the struggle was beginning to be at close range, the ships did not ram or crush one another at all, since Antony’s, owing to their weight, had no impetus, which chiefly gives effect to the blows of the beaks, while Caesar’s not only avoided dashing front to front against rough and hard bronze armour, but did not even venture to ram the enemy’s ships in the side. [2] For their beaks would easily have been broken off by impact against vessels constructed of huge square timbers fastened together with iron. The struggle was therefore like a land battle; or, to speak more truly, like the storming of a walled town. For three or four of Caesar’s vessels were engaged at the same time about one of Antony’s, and the crews fought with wicker shields and spears and punting-poles and fiery missiles; the soldiers of Antony also shot with catapults from wooden towers. [3] And now, as Agrippa was extending the left wing with a view to encircling the enemy, Publicola was forced to advance against him, and so was separated from the centre. The centre falling into confusion and engaging with Arruntius, although the sea-fight was still undecided and equally favourable to both sides, suddenly the sixty ships of Cleopatra were seen hoisting their sails for flight and making off through the midst of the combatants; for they had been posted in the rear of the large vessels, and threw them into confusion as they plunged through.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Plut. Ant. 65,2-66,3

Leitfragen:

1) Was planten Antonius und Octavian?

2) Wie spiegelten sich diese Pläne im Schlachtverlauf wider?

3) Welche Folgen hatte die Schlacht für die weitere Geschichte des Römischen Reiches?

Kommentar:

Im Sommer des Jahres 31 v. Chr. näherte sich der Konflikt zwischen den beiden übrig gebliebenen Potentaten des Zweiten Triumvirats, Gaius Octavius und Marcus Antonius, seinem Höhepunkt. Nach dem Ausscheiden des Dritten im Bunde, Marcus Aemilius Lepidus, und militärischen Erfolgen gegen die letzten Pompeianer unter Sextus Pompeius auf Sizilien hatten sich Octavian und Antonius voneinander entfernt. Vordergründig lieferte nicht zuletzt Antonius‘ Verhältnis mit der ägyptischen Königin Kleopatra VII. dem Erben Caesars Argumente, gegen diesen vorzugehen. In Wahrheit jedoch war wohl beiden Kontrahenten klar, dass auf Dauer nur einer von ihnen die Macht würde behaupten können. Octavian zog nach Epirus, überraschte Antonius‘ Truppen und schloss seine Flotte im Ambrakischen Golf ein. In dieser strategisch ungünstigen Lage blieb Antonius wenig anderes übrig, als einen Ausbruchsversuch Richtung Ägypten zu wagen, da Octavian ihm die Feldschlacht verweigerte. Ihm blieb also nur die Wahl, entweder seine Armee oder seine Flotte zu riskieren. Vielleicht aus Rücksichtnahme auf Kleopatra, die mit einem eigenen Kontingent vor Ort war, entschied er sich für den Seeweg. Er verfügte über zahlreiche große und schwere Schiffe, die jedoch aufgrund ihres Gewichts und zusätzlicher Beladung für die Reise nach Ägypten den gegnerischen in puncto Manövrierfähigkeit deutlich unterlegen waren. Dennoch ging Antonius zum Angriff über. Da seine Schiffe zu schwer beladen waren, um Rammgeschwindigkeit aufzunehmen, die kleineren Schiffe Octavians sie aufgrund ihrer Massigkeit jedoch auch nicht durch Rammen versenken konnten, wurde die Schlacht auf den Decks im Nahkampf ähnlich wie ein Gefecht zu Lande ausgetragen. Noch bevor die Schlacht entschieden war, nutzten die etwa 60 Schiffe unter Kleopatras Kommando einen günstigen Moment und brachen durch die Blockade. Antonius, den Kampf verloren gebend, eilte ihr nach. Damit retteten beide womöglich zumindest für den Moment ihr Leben, ihrer Sache war damit allerdings nicht geholfen. Denn auf sich allein gestellt und von ihrem Befehlshaber verlassen, ergaben sich sowohl die Flotte als auch einige Tage später das Landheer, wodurch Antonius und Kleopatra keine nennenswerten Truppenkontingente mehr zur Verfügung standen. Somit entschied die Schlacht bei Actium den Bürgerkrieg endgültig zugunsten Octavians. Es wird aus den Quellen nicht ganz ersichtlich, warum Antonius solch fatale Entscheidungen traf. Es wäre wohl sinnvoller gewesen, die Flotte aufzulösen, die Schiffe zu verbrennen und mit dem Landheer die Entscheidung andernorts zu suchen. Welchen Anteil die angeblichen bösen Einflüsterungen Kleopatras hieran hatten, lässt sich aufgrund der verzerrenden Propaganda des siegreichen Octavian nicht mehr feststellen.

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Das zweite Triumvirat

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Appian
Lizenz: CC-BY-NC-SA

App. Civ. IV, 1,2f. – Original:

[2] Καῖσαρ μὲν καὶ Ἀντώνιος ἐς φιλίαν ἀπ᾽ ἔχθρας συνῄεσαν ἀμφὶ Μουτίνην πόλιν, ἐς νησῖδα τοῦ Λαβινίου ποταμοῦ βραχεῖάν τε καὶ ὑπτίαν, ἔχων ἑκάτερος ὁπλιτῶν τέλη πέντε: καὶ τάδε ἀλλήλοις ἀντικαθιστάντες ἐχώρουν σὺν τριακοσίοις ἑκάτερος ἐπὶ τὰς τοῦ ποταμοῦ γεφύρας. Λέπιδος δ᾽ αὐτὸς προελθὼν διηρεύνα τὴν νῆσον καὶ τῇ χλαμύδι κατέσειεν ἥκειν ἑκάτερον. οἱ δὲ ἐπὶ τῶν γεφυρῶν τοὺς τριακοσίους μετὰ τῶν φίλων ἀπολιπόντες ἐς τὸ μέσον ᾔεσαν ἐν περιόπτῳ, καὶ συνήδρευον οἱ τρεῖς, Καίσαρος ἐν μέσῳ διὰ τὴν ἀρχὴν προκαθίσαντος. δύο δὲ ἡμέραις ἕωθεν ἐς ἑσπέραν συνιόντες τάδε ἔκριναν: ἀποθέσθαι μὲν τὴν ὕπατον ἀρχὴν Καίσαρα καὶ Οὐεντίδιον αὐτὴν ἐς τὸ λοιπὸν τοῦ ἔτους μεταλαβεῖν, καινὴν δὲ ἀρχὴν ἐς διόρθωσιν τῶν ἐμφυλίων νομοθετηθῆναι Λεπίδῳ τε καὶ Ἀντωνίῳ καὶ Καίσαρι, ἣν ἐπὶ πενταετὲς αὐτοὺς ἄρχειν, ἴσον ἰσχύουσαν ὑπάτοις: ὧδε γὰρ ἔδοξεν ἀντὶ δικτατόρων ὀνομάσαι, διὰ τὸ δόγμα ἴσως τὸ Ἀντωνίου κωλῦον ἔτι γίγνεσθαι δικτάτορα. τοὺς δὲ ἀποφῆναι μὲν αὐτίκα τῆς πόλεως ἄρχοντας ἐς τὰ ἐτήσια ἐπὶ τὴν πενταετίαν, τὰς δὲ ἡγεμονίας τῶν ἐθνῶν νειμαμένους, ἔχειν Ἀντώνιον μὲν τὴν Κελτικὴν ἅπασαν ἄνευ τῆς συναφοῦς τοῖς Πυρηναίοις ὄρεσιν, ἣν παλαιὰν ἐκάλουν Κελτικήν: ταύτης δὲ Λέπιδον ἄρχειν καὶ Ἰβηρίας ἐπὶ ταύτῃ: Καίσαρι δὲ εἶναι Λιβύην καὶ Σαρδὼ καὶ Σικελίαν καὶ εἴ τις ἄλλη νῆσος ἐνταῦθα.
[3] ὧδε μὲν τὴν Ῥωμαίων ἡγεμονίαν οἱ τρεῖς ἐνείμαντο ἐφ᾽ ἑαυτοῖς, τὰ πέραν ἄρα τοῦ Ἰονίου μόνα ὑπερθέμενοι διὰ Βροῦτον καὶ Κάσσιον κρατοῦντας ἔτι αὐτῶν, Κασσίῳ δὲ καὶ Βρούτῳ πολεμεῖν Ἀντώνιόν τε καὶ Καίσαρα: Λέπιδον γὰρ ὑπατεύειν ἐς τὸ μέλλον καὶ τῇ πόλει διὰ τὰς ἐν αὐτῇ χρείας ὑπομένειν, ἡγεμονεύοντα τῆς Ἰβηρίας δι᾽ ἑτέρων: τοῦ δὲ Λεπίδου στρατοῦ τρία μὲν αὐτὸν Λέπιδον ἔχειν ἐς τὰ ἐπὶ Ῥώμης, ἑπτὰ δὲ τέλη νείμασθαι Καίσαρα καὶ Ἀντώνιον, τρία μὲν Καίσαρα, τέσσαρα δὲ Ἀντώνιον, ὡς ἂν ἐς τὸν πόλεμον αὐτῶν ἑκάτερος εἴκοσιν ἄγοι. ἐπελπίσαι δὲ ἤδη τὸν στρατὸν ἐς τὰ νικητήρια τοῦ πολέμου, ἄλλαις τε δωρεαῖς καὶ ἐς κατοικίαν δόσεσι τῶν Ἰταλικῶν πόλεων ὀκτωκαίδεκα, αἳ καὶ περιουσίᾳ καὶ ἐδάφεσι καὶ οἴκοις εἰς κάλλος διαφέρουσαι ἔμελλον αὐτοῖς ἐδάφεσι καὶ οἴκοις αὐτῷ διανεμήσεσθαι, ὥσπερ αὐτοῖς ἀντὶ τῆς πολεμίας δορίληπτοι γενόμεναι. καὶ ἦσαν αἱ πόλεις ἄλλαι τε καὶ αἱ περιφανέσταται μάλιστα αὐτῶν Καπύη καὶ Ῥήγιον καὶ Οὐενουσία καὶ Βενεβεντὸς καὶ Νουκερία καὶ Ἀρίμινον καὶ Ἰππώνιον. οὕτω μὲν τὰ κάλλιστα τῆς Ἰταλίας τῷ στρατῷ διέγραφον, ἔδοξε δὲ σφίσι καὶ τοὺς ἰδίους ἐχθροὺς προανελεῖν, ἵνα μὴ ἐνοχλοῖεν αὑτοῖς τάδε καθισταμένοις καὶ πολεμοῦσι πόλεμον ἔκδημον. ταῦτα μὲν ἔδοξε, καὶ ταῦτα συνεγράψαντο: καὶ αὐτῶν ὁ Καῖσαρ ὡς ὕπατος ἀνέγνω τοῖς στρατοῖς τὰ λοιπὰ χωρὶς τῶν ἀποθανουμένων. οἱ δ᾽ ἀκούσαντες ἐπαιώνισάν τε καὶ ἠσπάσαντο ἀλλήλους ἐπὶ διαλλαγῇ.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: Horace White
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

[2] Octavius and Antony composed their differences on a small, gradually sloping islet in the river Lavinius, near the city of Mutina. Each had five legions of soldiers whom they stationed opposite each other, after which each proceeded with 300 men to the bridges over the river. Lepidus himself went before them, searched the island, and shook his military cloak as a signal to them to come. Then each left his three hundred in charge of friends on the bridges and advanced to the middle of the island in plain sight, and there the three sat together in council, Octavius in the centre because he was consul. They were in conference from morning till night for two days, and came to these decisions: That Octavius should resign the consulship and that Ventidius should take it for the remainder of the year; that anew magistracy for quieting the civil dissensions should be created by law, which Lepidus, Antony, and Octavius should hold for five years with consular power (for this name seemed preferable to that of dictator, perhaps because of Antony’s decree abolishing the dictatorship); that these three should at once designate the yearly magistrates of the city for the five years; that a distribution of the provinces should be made, giving to Antony the whole of Gaul except the part bordering the Pyrenees Mountains, which was called Old Gaul. The latter, together with Spain, was assigned to Lepidus, while Octavius was to have Africa, Sardinia, and Sicily, and the other islands in the vicinity thereof.
[3] Thus was the dominion of the Romans divided by the triumvirate among themselves. The assignment of the parts beyond the Adriatic only was postponed, since these were still under the control of Brutus and Cassius, against whom Antony and Octavius were to wage war. Lepidus was to be consul the following year and to remain in the city to do what was needful there, meanwhile governing Spain by proxy. He was to retain three of his legions to guard the city, and to divide the other seven between Octavius and Antony, three to the former and four to the latter, so that each of them might lead twenty legions to the war. To encourage the army with the expectation of booty they promised them, beside other gifts, eighteen cities of Italy as colonies — cities which excelled in wealth, in the fertility of their territory, and in handsome houses, and which were to be divided among them (land, buildings, and all), just as though they had been captured from an enemy in war. The most renowned among these were Capua, Rhegium, Venusia, Beneventum, Nuceria, Ariminum, and Vibo.1 Thus were the most beautiful parts of Italy marked out for the soldiers. But they decided to destroy their personal enemies beforehand, so that the latter should not interfere with their arrangements while they were carrying on war abroad. Having come to these decisions, they reduced them to writing, and Octavius, as consul, communicated them to the soldiers, all except the proscriptions. When the soldiers heard them they applauded and embraced each other in token of mutual reconciliation.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

App. Civ. IV, 1,2f.

Leitfragen:

1) Unter welchen Umständen wurde das Triumvirat geschlossen?

2) Wie war das Verhältnis der drei Triumvirn zueinander?

3) Welche Auswirkungen hatte die Aufteilung der Macht?

Kommentar:

Nach der Ermordung Caesars beherrschte Chaos die römische Republik. Die Caesarmörder standen den ehemaligen Verbündeten Caesars, Marcus Antonius und Aemilius Lepidus, gegenüber. Erstere hatten sich nach dem Attentat auf dem Kapitol verschanzt; letztere ließen sie nach der Stellung von Geiseln gehen. Daraufhin einigten sich die beiden Machtblöcke der Caesarianer und der Senatspartei auf eine Amnestie für die Verschwörer und im Gegenzug auf die Beibehaltung der noch unter Caesar erteilten Feldherrnmandate. Doch die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien konnten nicht überbrückt werden. Der erst wenige Jahre zuvor beendete Bürgerkrieg flammte von neuem auf. Anfänglich stand auch der Alleinerbe Caesars, Gaius Octavius, aufseiten der Senatspartei. Er half sogar, einen der Verschwörer gegen seinen Onkel, den Antonius in Mutina belagerte, zu entsetzen. Während sich die Caesarmörder im Westen und Osten des Imperiums festsetzten, wurden auf Betreiben Ciceros erst Antonius und dann Lepidus geächtet, die mit ihren Armeen nördlich von Rom standen. Der junge Octavian entschloss sich jedoch, seine eigene Position zu stärken und besetzte mit seinen Truppen Rom, woraufhin er zuerst die Verschwörer für vogelfrei erklären ließ und wenig später Anzeichen der Versöhnung mit Lepidus und Marcus Antonius zeigte, indem er deren Banne aufheben ließ.
Schließlich trafen sich die drei Machthaber bei Mutina zu Verhandlungen. In deren Verlauf teilten sie das Imperium unter sich auf, ohne irgendeine republikanische Instanz zu berücksichtigen. Erst im Nachhinein ließen sie sich ihr Vorgehen vom Volkstribun Publius Titius in der nach ihm benannten Lex Titia absegnen. Lepidus, der von den dreien die schwächste Stellung hatte, erhielt Hispanien und die Narbonensis, wobei der Pompeiussohn Sextus noch beachtliche Teile der iberischen Halbinsel mithilfe seiner Flotte kontrollierte. Antonius wurde die Gewalt über Gallien übertragen, Octavius jene über Africa und die Inseln. Die geographische wie politische Situation deutete bereits darauf hin, dass das Triumvirat nur solange halten konnte, wie die Triumvirn einen gemeinsamen Feind, nämlich die Caesarmörder, zu bekämpfen hatten. Lepidus, der sich schon zu Anfang dem höherrangigen Marcus Antonius untergeordnet hatte, büßte im Verlauf der nächsten Monate immer mehr von seiner Macht ein, während die Stimmung zwischen Octavian und Antonius gereizter wurde. Nach Siegen über die wichtigsten Köpfe der Verschwörer, Gaius Cassius Longinus und Marcus Iunius Brutus und der Beseitigung vieler weiterer innenpolitischer Gegner wie Cicero durch Proskriptionen brachen die Konflikte zwischen den beiden offen hervor. Es kam zu einer weiteren Phase des Bürgerkrieges, in der die siegreichen Caesarianer übereinander herfielen.

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Caesars Tod

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Autor_in: Sueton
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Suet. Iul. 80-82 – Original:

quae causa coniuratis maturandi fuit destinata negotia, ne assentiri necesse esset. Consilia igitur dispersim antea habita et quae saepe bini terniue ceperant, in unum omnes contulerunt, ne populo quidem iam praesenti statu laeto, sed clam palamque detrectante dominationem atque assertores flagitante. [2] peregrinis in senatum allectis libellus propositus est: ‚Bonum factum: ne quis senatori nouo curiam monstrare uelit!‘ et illa uulgo cane bantur: Gallos Caesar in triumphum ducit, idem in curiam: Galli bracas deposuerunt, latum clauum sumpserunt. Quinto Maximo suffecto trimenstrique consule theatrum introeunte, cum lictor animaduerti ex more iussisset, ab uniuersis conclamatum est non esse eum consulem. [3] post remotos Caesetium et Marullum tribunos reperta sunt proximis comitiis complura suffragia consules eos declarantium. subscripsere quidam Luci Bruti statuae: ‚utinam uiueres!‘ item ipsius Caesaris: Brutus, quia reges eiecit, consul primus factus est:
hic, quia consules eiecit, rex postremo factus est. [4] conspiratum est in eum a sexaginta amplius, Gaio Cassio Marcoque et Decimo Bruto principibus conspirationis. qui primum cunctati utrumne in Campo per comitia tribus ad suffragia uocantem partibus diuisis e ponte deicerent atque exceptum trucidarent, an in Sacra uia uel in aditu theatri adorirentur, postquam senatus Idibus Martiis in Pompei curiam edictus est, facile tempus et locum praetulerunt.
Sed Caesari futura caedes euidentibus prodigiis denuntiata est. paucos ante menses, cum in colonia Capua deducti lege Iulia coloni ad extruendas uillas uetustissima sepulcra dissicerent idque eo studiosius facerent, quod aliquantum uasculorum operis antiqui scrutantes reperiebant, tabula aenea in monimento, in quo dicebatur Capys conditor Capuae sepultus, inuenta est conscripta litteris uerbisque Graecis hac sententia: quandoque ossa Capyis detecta essent, fore ut illo prognatus manu consanguineorum necaretur magnisque mox Italiae cladibus uindicaretur. [2] cuius rei, ne quis fabulosam aut commenticiam putet, auctor est Cornelius Balbus, familiarissimus Caesaris. proximis diebus equorum greges, quos in traiciendo Rubiconi flumini consecrarat ac uagos et sine custode dimiserat, comperit pertinacissime pabulo abstinere ubertimque flere. et immolantem haruspex Spurinna monuit, caueret periculum, quod non ultra Martias Idus proferretur. [3] pridie autem easdem Idus auem regaliolum cum laureo ramulo Pompeianae curiae se inferentem uolucres uarii generis ex proximo nemore persecutae ibidem discerpserunt. ea uero nocte, cui inluxit dies caedis, et ipse sibi uisus est per quietem interdum supra nubes uolitare, alias cum Ioue dextram iungere; et Calpurnia uxor imaginata est conlabi fastigium domus maritumque in gremio suo confodi; ac subito cubiculi fores sponte patuerunt. [4] Ob haec simul et ob infirmam ualitudinem diu cunctatus an se contineret et quae apud senatum proposuerat agere differret, tandem Decimo Bruto adhortante, ne frequentis ac iam dudum opperientis destitueret, quinta fere hora progressus est libellumque insidiarum indicem ab obuio quodam porrectum libellis ceteris, quos sinistra manu tenebat, quasi mox lecturus commiscuit. dein pluribus hostiis caesis, cum litare non posset, introiit curiam spreta religione Spurinnamque irridens et ut falsum arguens, quod sine ulla sua noxa Idus Martiae adessent: quanquam is uenisse quidem eas diceret, sed non praeterisse.
assidentem conspirati specie officii circumsteterunt, ilicoque Cimber Tillius, qui primas partes susceperat, quasi aliquid rogaturus propius accessit renuentique et gestum in aliud tempus differenti ab utroque umero togam adprehendit: deinde clamantem: ‚ista quidem uis est!‘ alter e Cascis auersum uulnerat paulum infra iugulum. [2] Caesar Cascae brachium arreptum graphio traiecit conatusque prosilire alio uulnere tardatus est; utque animaduertit undique se strictis pugionibus peti, toga caput obuoluit, simul sinistra manu sinum ad ima crura deduxit, quo honestius caderet etiam inferiore corporis parte uelata. atque ita tribus et uiginti plagis confossus est uno modo ad primum ictum gemitu sine uoce edito, etsi tradiderunt quidam Marco Bruto irruenti dixisse: [3] καὶ σὺ τέκνον; exanimis diffugientibus cunctis aliquamdiu iacuit, donec lecticae impositum, dependente brachio, tres seruoli domum rettulerunt. nec in tot uulneribus, ut Antistius medicus existimabat, letale ullum repertum est, nisi quod secundo loco in pectore acceperat. [4] Fuerat animus coniuratis corpus occisi in Tiberim trahere, bona publicare, acta rescindere, sed metu Marci Antoni consulis et magistri equitum Lepidi destiterunt.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Übersetzung: Alexander Thomson
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

For this reason the conspirators precipitated the execution of their design, that they might not be obliged to give their assent to the proposal. Instead, therefore, of caballing any longer separately, in small parties, they now united their counsels; the people themselves being dissatisfied with the present state of affairs, both privately and publicly condemning the tyranny under which they lived, and calling on patriots to assert their cause against the usurper. Upon the admission of foreigners into the senate, a hand-bill was posted up in these words: „A good deed! let no one shew a new senator the way to the house.“ These verses were likewise currently repeated: “The Gauls he dragged in triumph through the town, Caesar has brought into the senate-house, And changed their plaids for the patrician gown. ”When Quintus Maximus, who had been his deputy in the consulship for the last three months, entered the theatre, and the lictor, according to custom, bid the people take notice who was coming, they all cried out, „He is no consul.“ After the removal of Cesetius and Marullus from their office, they were found to have a great many votes at the next election of consuls. Some one wrote under the statue of Lucius Brutus „Would you were now alive!“ and under the statue of Caesar himself these lines: “Because he drove from Rome the royal race, Brutus was first made consul in their place. This man, because he put the consuls down, has been rewarded with a royal crown.” About sixty persons were engaged in the conspiracy against him, of whom Caius Cassius, and Marcus and Decimus Brutus were the chief. It was at first debated amongst them, whether they should attack him in the Campus Martius when he was taking the votes of the tribes, or some bf them should throw him off the bridge. whilst others should be ready to stab him upon his fall; or else in the Via Sacra, or at the entrance of the theatre. But after public notice had been given by proclamation for the senate to assemble upon the ides of March, in the senate-house built by Pompey, they approved both of the time and place, as most fitting for their purpose.
Casar had warning given him of his fate by indubitable omens. A few months before, when the colonists settled at Capua, by virtue of the Julian law, were demolishing some old sepulchres, in building countryhouses, and were the more eager at the work, because they discovered certain vessels of antique workmanship, a tablet of brass was found in a tomb, in which Capys, the founder of Capua, was said to have been buried, with an inscription in the Greek language to this effect: „Whenever the bones of Capys come to be discovered, a descendant of Iulus will be slain by the hands of his kinsmen, and his death revenged by fearful disasters throughout Italy.“ Lest any person should regard this anecdote as a fabulous or silly invention, it was circulated upon the authority of Caius Balbus, an intimate friend of Caesar’s. A few days likewise before his death, he was informed that the horses, which, upon his crossing the Rubicon, he had consecrated, and turned loose to graze without a keeper, abstained entirely from eating, and shed floods of tears. The soothsayer Spurinna, observing certain ominous appearances in a sacrifice which he was offering, advised him to beware of some danger, which threatened to befall him before the ides of March were past. The day before the ides, birds of various kinds from a neighbouring grove, pursuing a wren which flew into Pompey’s senate-house, with a sprig of laurel in its beak, tore it in pieces. Also, in the night on which the day of his murder dawned, he dreamt at one time that he was soaring above the clouds, and, at another, that he had joined hands with Jupiter. His wife Calpurnia fancied in her sleep that the pediment of the house was falling down, and her husband stabbed on her bosom; immediately upon which the chamber doors flew open. On account of these omens, as well as his infirm health, he was in some doubt whether he should not remain at home, and defer to some other opportunity the business which he intended to propose to the senate; but Decimus Brutus advising him not to disappoint the senators, who were numerously assembled, and waited his coming, he was prevailed upon to go, and accordingly set forward about the fifth hour. In his way, some person having thrust into his hand a paper, warning him against the plot, he mixed it with some other documents which he held in his left hand, intending to read it at leisure. Victim after victim was slain, without any favourable appearances in the entrails; but still, disregarding all omens, he entered the senate-house, laughing at Spurinna as a false prophet, because the ides of March were come without any mischief having befallen him. To which the soothsayer replied, „They are come, indeed, but not past.“
When he had taken his seat, the conspirators stood round him, under colour of paying their compliments; and immediately Tullius Cimber, who had engaged to commence the assault, advancing nearer than the rest, as if he had some favour to request, Casar made signs that he should defer his petition to some other time. Tullius immediately seized him by the toga, on both shoulders; at which Casar crying out, „Violence is meant!“ one of the Cassii wounded him a little below the throat. Caesar seized him by the arm, and ran it through with his style; and endeavouring to rush forward, was stopped by another wound. Finding himself now attacked on all hands with naked poniards, he wrapped the toga about his head, and at the same moment drew the skirt round his legs with his left hand, that he might fall more decently with the lower part of his body covered. He was stabbed with three and twenty wounds, uttering a groan only, but no cry, at the first wound; although some authors relate, that when Marcus Brutus fell upon him, he exclaimed, „What! art thou, too, one of them!“ Thou, my son!“ The whole assembly instantly dispersing, he lay for some time after he expired, until three of his slaves laid the body on a litter, and carried it home, with one arm hanging down over the side. Among so many wounds, there was none that was mortal, in the opinion of the surgeon Antistius, except the second, which he received in the breast. The conspirators meant to drag his body into the Tiber as soon.as they had killed him; to confiscate his estate, and rescind all his enactments; but they were deterred by fear of Mark Antony, and Lepidus, Caesar’s master of the horse, and abandoned their intentions.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Suet. Iul. 80-82

Leitfragen:

1) Weshalb wollten die Senatoren Caesar töten?

2) Welche Bilder benutzt Sueton, um die Umstände der Ermordung zu illustrieren?

3) Welche Folgen hatte Caesar Tod für die Republik?

Kommentar:

Der obige Text stammt aus der Feder des Gaius Suetonius Tranquillus, des wohl bekanntesten Verfassers von Caesarenviten. Aufgrund verschiedener Anstellungen am Hof unter den Kaisern Trajan und Hadrian verfügte er über unvergleichliche Einsichten in den Alltag der Herrscher.

Im Jahre 44 v. Chr. hatte Gaius Iulius Caesar den bisherigen Höhepunkt seiner Macht erreicht. Die Anhänger des Pompeius waren geschlagen, der Rest des Senats unterwürfig, man hatte ihn zum dictator perpetuus, zum Diktator auf Lebenszeit, ernannt. Doch die Opposition hatte der Niederlage im Bürgerkrieg zum Trotz die Werte der Republik nicht vergessen und wartete auf den Moment, wieder die Macht zu ergreifen. Eine Gruppe von etwa sechzig Verschwörern aus dem Senatorenstand kam zu dem Schluss, dass nur ein Tyrannenmord das Gleichgewicht im Staat wiederherstellen könne. Nicht nur die ungeheure Machtfülle Caesars, sondern besonders die Neubesetzung von Ämtern mit alten Weggefährten und die Aufstockung des Senats mit treuen Gefolgsleuten bedrohten die althergebrachte Vorherrschaft vieler senatorischer Familien. Sie fürchteten, gegenüber den Aufsteigern ins Hintertreffen zu geraten. Im Text wird das an dem Ausspruch deutlich, Caesar habe die Stammestracht der Gallier mit der Toga der römischen Oberschicht vertauscht und diese nach Rom in den Senat gebracht. Der Allmacht Caesars standen die Senatoren dennoch recht hilflos gegenüber, weshalb die anticaesarische Propaganda vor allem auf die Gleichsetzung der caesarischen Politik mit der Ergreifung der Königsherrschaft Bezug nahm. Denn die Erinnerung an die etruskischen Könige war auch in der späten Republik noch stark vorhanden, die als Despoten empfundenen Herrscher verhasst. Damit hofften die Caesargegner das einfache Volk gegen Caesar einzunehmen, was sich in dem bei Sueton wiedergegebenen Graffito auf der Statue niedergeschlagen hat. Die zahlreichen Warnungen und bösen Omina, die Caesar vor dem Attentat erreichten, sind wohl nachträglich zur Dramatisierung und Glorifizierung seines Lebens beigefügt worden. Ebenso können die Aussprüche während des Attentats als unhistorisch gelten.
Der Tod des Alleinherrschers hatte nicht die von seinen Mördern erhofften Auswirkungen, vielmehr kam es zu einem erneuten Ausbruch des Bürgerkrieges. Die „Erbengemeinschaft“ Caesars, bestehend aus seinem wichtigsten Unterfeldherrn Marcus Antonius, seinem Adoptivsohn Gaius Octavius und seinem Reiterführer Marcus Aemilius Lepidus schwor Rache. Diese Männer teilten das Reich unter sich auf und schlugen die Caesarmörder in mehreren Schlachten. An einer Wiederherstellung der alten Republik war keiner von ihnen interessiert.

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Die Schlacht von Pharsalos

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Autor_in: Caesar
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Caes. Bell. Civ. III, 88-94 – Original:

Caesar cum Pompei castris adpropinquasset, ad hunc modum aciem eius instructam animum advertit: [2] erant in sinistro cornu legiones duae traditae a Caesare initio dissensionis ex senatus consulto; quarum una prima, altera tertia appellabatur. in eo loco ipse erat [3] Pompeius. mediam aciem Scipio cum legionibus Syriacis tenebat. Ciliciensis legio coniuncta cum cohortibus Hispanis, quas traductas ab Afranio docuimus, in dextro [4] cornu erant collocatae. has firmissimas se habere Pompeius existimabat. reliquas inter aciem mediam cornuaque interiecerat numeroque cohortes cx expleverat. [5] haec erant milia xlv, evocatorum circiter duo, quae ex beneficiariis superiorum exercituum ad eum convenerant; quae tota acie disperserat. reliquas cohortis vii castris propinquisque castellis praesidio disposuerat. [6] dextrum cornu eius rivus quidam impeditis ripis muniebat; quam ob causam cunctum equitatum, sagittarios funditoresque omnes sinistro cornu obiecerat.
Caesar superius institutum servans x legionem in dextro cornu, nonam in sinistro collocaverat, tametsi erat Dyrrachinis proeliis vehementer adtenuata, et huic sic adiunxit octavam, ut paene unam ex duabus efficeret, [2] atque alteram alteri praesidio esse iusserat. cohortes in acie lxxx constitutas habebat, quae summa erat milium [3] xxii; cohortes vii castris praesidio reliquerat. sinistro cornu Antonium, dextro P. Sullam, mediae acie Cn. Domitium praeposuerat. ipse contra Pompeium constitit. [4] simul iis rebus animadversis, quas demonstravimus, timens ne a multitudine equitum dextrum cornu circumveniretur, celeriter ex tertia acie singulas cohortes detraxit atque ex his quartam instituit equitatuique opposuit, et quid fieri vellet ostendit, monuitque eius diei [5] victoriam in earum cohortium virtute constare. simul tertiae aciei totique exercitui imperavit, ne iniussu suo concurrerent; se cum id fieri vellet, vexillo signum daturum.

[…]

Sed nostri milites dato signo cum infestis pilis procucurrissent atque animum advertissent non concurri a Pompeianis, usu periti ac superioribus pugnis exercitati sua sponte cursum represserunt et ad medium fere spatium constiterunt, ne consumptis viribus adpropinquarent, parvoque intermisso temporis spatio ac rursus renovato cursu pila miserunt, celeriterque, ut erat praeceptum a Caesare, gladios strinxerunt. [2] neque vero Pompeiani huic rei defuerunt. nam et tela missa exceperunt et impetum legionum tulerunt et ordines conservaverunt [3] pilisque missis ad gladios redierunt. eodem tempore equites ab sinistro Pompei cornu, ut erat imperatum, universi procucurrerunt, omnisque multitudo sagittariorum [4] se profudit. quorum impetum noster equitatus non tulit, sed paulum loco motus cessit, equitesque Pompei hoc acrius instare et se turmatim explicare aciemque nostram [5] a latere aperto circumire coeperunt. quod ubi Caesar animum advertit, quartae aciei, quam instituerat sex [6] cohortium numero, dedit signum. illae celeriter procucurrerunt infestisque signis tanta vi in Pompei equites impetum fecerunt, ut eorum nemo consisteret, omnesque conversi non solum loco excederent, sed protinus incitati [7] fuga montes altissimos peterent. quibus submotis omnes sagittarii funditoresque destituti inermes sine praesidio [8] interfecti sunt. eodem impetu cohortes sinistrum cornu pugnantibus etiamtum ac resistentibus in acie Pompeianis circumierunt eosque a tergo sunt adorti.
Eodem tempore tertiam aciem Caesar quae quieta fuerat et se ad id tempus loco tenuerat, procurrere iussit. [2] ita cum recentes atque integri defessis successissent, alii autem a tergo adorirentur, sustinere Pompeiani non potuerunt atque universi terga verterunt. [3] neque vero Caesarem fefellit quin ab iis cohortibus, quae contra equitatum in quarta acie collocatae essent, initium victoriae oriretur, ut ipse in cohortandis militibus pronuntiaverat. [4] ab his enim primum equitatus est pulsus, ab isdem factae caedes sagittariorum ac funditorum, ab isdem acies Pompeiana a sinistra parte erat circumita atque initium fugae factum. [5] sed Pompeius ut equitatum suum pulsum vidit atque eam partem, cui maxime confidebat, perterritam animum advertit, aliis diffisus acie excessit protinusque se in castra equo contulit, et iis centurionibus, quos in statione ad praetoriam portam posuerat, clare, ut milites exaudirent, ‚tuemini‘ inquit ‚castra et defendite diligenter, siquid durius acciderit. ego reliquas portas circumeo et castrorum praesidia confirmo.‘ [6] haec cum dixisset, se in praetorium contulit summae rei diffidens et tamen eventum expectans.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: William Duncan
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Übersetzung:

When Caesar approached Pompey’s camp, he found his army drawn up in this manner: In the left wing were the two legions delivered by Caesar, at the beginning of the quarrel, in consequence of a decree of the senate; one of which was called the first, the other the third legion: and here Pompey commanded in person. Scipio was in the centre, with the legions he had brought out of Syria. The Cilician legion, joined to the Spanish cohorts, brought over by Afranius, formed the right wing. These Pompey esteemed his best troops, distributing the less expert between the wings and the main body. He had in all a hundred and ten cohorts, amounting to five and forty thousand; besides two cohorts of volunteers, who had served under him in former wars; and who, out of affection to their old general, though their legal time was expired, flocked to his standard on this occasion, and were dispersed amongst the whole army. His other seven cohorts were left to guard the camp and the adjoining forts. As the Enipeus, a river with very steep banks, covered his right wing, he placed all his horse, slingers, and archers in the left. Caesar observing his ancient custom, placed the tenth legion in the right, and the ninth in the left wing. As this last had been considerably weakened by the general actions at Dyrrhachium, he joined the eighth to it in such manner, that they formed as it were but one legion, and had orders mutually to relieve each other. His whole army amounted to fourscore cohorts, making in all twenty-two thousand men; besides two cohorts left to guard the camp. Domitius Calvinus was in the centre, Mark Antony on the left, and P. Sylla on the right. Caesar took his post opposite to Pompey, at the head of the tenth legion. And as he had observed the disposition of the enemy contrived to out-flank his right wing, to obviate that inconvenience, he made a draught of six cohorts from his rear line, formed them into a separate body, and opposed them to Pompey’s horse; instructing them in the part they were to act; and admonishing them, that the success of that day would depend chiefly on their courage. At the same time, he charged the whole army, and in particular the third line, not to advance to battle without orders; which, when he saw it proper, he would give, by making the usual signal.

[…]

Caesar’s soldiers entirely defeated Pompey’s hopes, by their good discipline and experience. For, perceiving the enemy did not stir, they halted, of their own accord, in the midst of their career; and having taken a moment’s breath, put themselves, a second time, in motion; marched up in good order, flung their javelins, and then betook themselves to their swords. Nor did Pompey’s men act with less presence of mind: for they sustained our attack, kept their ranks, bore the discharge of our darts: and having launched their own, immediately had recourse to their swords. At this instant, Pompey’s horse, accompanied by the archers and slingers, attacked Caesar’s; and having compelled them to give ground, began to extend themselves to the left, in order to flank the infantry. Whereupon Caesar gave the appointed signal to the six cohorts, who fell on the enemy’s horse with such fury, that they not only drove them from the field of battle, but even compelled them to seek refuge in the highest mountains. The archers and slingers, deprived of their protection, were soon after cut to pieces. Meanwhile the six cohorts, not content with this success, wheeled round upon the enemy’s left wing, and began to charge it in the rear: whereupon Caesar, perceiving the victory so far advanced, to complete it, brought up his third line, which till then had not engaged. Pompey’s infantry being thus doubly attacked, in front by fresh troops, and in rear, by the victorious cohorts, could no longer resist, but fled to their camp. Nor was Caesar mistaken in his conjecture, when, in exhorting his men, he declared that victory would depend chiefly on the six cohorts, which formed the body of reserve, and were stationed to oppose the enemy’s horse; for by them were their cavalry defeated, their archers and slingers cut to pieces, and their left wing surrounded and forced to fly.
Pompey seeing his cavalry routed, and that part of the army on which he chiefly depended put into disorder, despaired of being able to restore the battle, and quitted the field. Repairing immediately to his camp, he said aloud, to the centurions, who guarded the pretorian gate, so as all the soldiers might hear him: „Take care of the camp, and defend it vigorously in case of an attack. I go to visit the other gates, and give orders for their defence.“ This said, he retired to his tent, despairing of success, yet waiting the event.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Caes. Bell. Civ. III, 88-94

Leitfragen:

1) Welche Vorgeschichte hat der Kampf bei Pharsalos?

2) Wie gelang es Caesar die Schlacht für sich zu entscheiden?

3) Welche Folgen hatte der Ausgang der Schlacht auf den weiteren Verlauf des Bürgerkrieges?

Kommentar:

Nach dem fluchtartigen Rückzug der Senatspartei aus Italien gelang es Caesar zunächst nicht, seinen Gegnern zu folgen, da die Adria von den weit überlegenen feindlichen Seestreitkräften blockiert war. Statt selbst eine starke Flotte aufzubauen, was Monate gedauert und so den Pompeianern sehr viel Zeit zur Vorbereitung gegeben hätte, ließ Caesar noch im Winter einen Teil seiner Truppen ohne Bedeckung als Vorhut übersetzen. Er musste aufgrund seiner zahlenmäßigen Unterlegenheit unbedingt die Initiative behalten und seine Gegner vor sich hertreiben, wenn sein Plan gelingen sollte. Die waghalsige Überfahrt glückte, auch wenn die Voraustruppen bald von den hoffnungslos überlegenen Pompeianern bedrängt wurden. Auch auf der zweiten Überquerung entgingen Caesars Legionen unter Marcus Antonius der feindlichen Seemacht, wurden aber abgetrieben, sodass die beiden Heerführer ihre Armeen erst wieder vereinigen mussten. Zwischenzeitlich kam es zu ersten Auflösungserscheinungen aufseiten der Pompeianer aufgrund der schwachen Moral. Das erste Aufeinandertreffen bei Dyrrhachium, das eigentlich keine regelrechte Schlacht, sondern eine Aneinanderreihung von Scharmützeln war, endete mit einem Patt und Verlusten auf beiden Seiten. Ungeachtet der Vertagung der Entscheidung fühlten sich die Pompeianer bereits als Sieger, vor allem, weil Caesar sich nach Thessalien zurückzog. Einige Wochen später kam es dann zur Schlacht bei Pharsalos. Als er sah, wie Pompeius‘ Soldaten das Lager abbauten und den Hügel, auf dem es stand, herunterkamen, ließ er den Befehl zum Angriff erteilen. Trotz seiner deutlichen zahlenmäßigen Unterlegenheit hatte Caesar einige Vorteile auf seiner Seite. Vor allem die Moral seiner Truppen war weit besser, sie waren Strapazen gewohnt und in Kriegsdingen erfahren. Der angeblich siebenfachen Überlegenheit der gegnerischen Kavallerie setzte er eine neue Formation entgegen, die er in Germanien kennen gelernt hatte: die gemischte Kohorte (cohors equitata), bestehend aus Reitern und Fußsoldaten. Zudem hielt er sechs Kohorten in Reserve. Als die Schlachtreihen aufeinanderstießen, waren die Befehlshaber der Senatspartei siegesgewiss. Ihre Reiterei sollte leichtes Spiel mit ihrem Widerpart haben. Doch nicht nur hielt die gemischte Kohorte Caesars Stand, mithilfe der Reserve gelang es ihr sogar, die gegnerische Kavallerie in die Flucht zu schlagen und anschließend die feindliche Hauptkampflinie im Rücken zu umfassen. Was folgte, war die typische Massenflucht und damit die Niederlage für Pompeius und seine Mitstreiter. Ein Großteil seiner Armee ging verloren, noch schlimmer waren die Folgen für die Moral. Viele Soldaten liefen über, Caesar nahm sie unter seine Truppen auf. Seine Position hatte sich nach den Niederlagen in Nordafrika und der Schlappe bei Dyrrhachium deutlich gebessert, nun konnte er in die Offensive gehen. Pompeius verweilte nicht lange in Griechenland, sondern floh mit wenigen Getreuen nach Ägypten, wo ihn bald der Tod ereilen sollte.

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Überschreitung des Rubikon

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Appian
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App. Civ. II, 5,34f. – Original:

[34] ὁ μὲν δὴ πόλεμος ἑκατέρωθεν ἀνέῳκτο καὶ κεκήρυκτο ἤδη σαφῶς, ἡ δὲ βουλὴ νομίζουσα Καίσαρι τὸν στρατὸν ἀπὸ Κελτῶν σὺν χρόνῳ παρέσεσθαι καὶ οὔποτε αὐτὸν ὁρμήσειν ἐπὶ τηλικοῦτον ἔργον σὺν ὀλίγοις προσέτασσε Πομπηίῳ τρισκαίδεκα μυριάδας Ἰταλῶν ἀγείρειν, καὶ μάλιστα αὐτῶν τοὺς ἐστρατευμένους ὡς ἐμπειροπολέμους, ξενολογεῖν δὲ καὶ ἐκ τῶν περιοίκων ἐθνῶν ὅσα ἄλκιμα. χρήματα δ᾽ ἐς τὸν πόλεμον αὐτῷ τά τε κοινὰ πάντα αὐτίκα ἐψηφίζοντο καὶ τὰ ἰδιωτικὰ σφῶν ἐπὶ τοῖς κοινοῖς, εἰ δεήσειεν, εἶναι στρατιωτικά: ἔς τε τὰς πόλεις ἐφ ἕτερα περιέπεμπον σύν τε ὀργῇ καὶ φιλονικίᾳ, σπουδῆς οὐδὲν ἀπολείποντες ὀξυτάτης. ὁ δὲ Καῖσαρ ἐπὶ μὲν τὸν ἑαυτοῦ στρατὸν περιεπεπόμφει, χαίρων δ᾽ ἀεὶ ταχυεργίας τε ἐκπλήξει καὶ φόβῳ τόλμης μᾶλλον ἢ παρασκευῆς δυνάμει, μετὰ τῶν πεντακισχιλίων ἔγνω προεπιχειρεῖν τοσῷδε πολέμῳ καὶ φθάσαι τὰ εὔκαιρα τῆς Ἰταλίας.
[35] τοὺς οὖν λοχαγοὺς αὐτῶν σὺν ὀλίγοις τοῖς μάλιστα εὐτολμοτάτοις, εἰρηνικῶς ἐσταλμένοις, προύπεμπεν ἐσελθεῖν ἐς Ἀρίμινον καὶ τὴν πόλιν ἄφνω καταλαβεῖν: ἡ δ᾽ ἐστὶν Ἰταλίας πρώτη μετὰ τὴν Γαλατίαν. αὐτὸς δὲ περὶ ἑσπέραν, ὡς δὴ τὸ σῶμα ἐνοχλούμενος, ὑπεχώρησε τοῦ συμποσίου, τοὺς φίλους ἀπολιπὼν ἔτι ἑστιᾶσθαι καὶ ζεύγους ἐπιβὰς ἤλαυνεν ἐς τὸ Ἀρίμινον, ἑπομένων οἱ τῶν ἱππέων ἐκ διαστήματος. δρόμῳ δ᾽ ἐλθὼν ἐπὶ τὸν Ῥουβίκωνα ποταμόν, ὃς ὁρίζει τὴν Ἰταλίαν, ἔστη τοῦ δρόμου καὶ ἐς τὸ ῥεῦμα ἀφορῶν περιεφέρετο τῇ γνώμῃ, λογιζόμενος ἕκαστα τῶν ἐσομένων κακῶν, εἰ τόνδε τὸν ποταμὸν σὺν ὅπλοις περάσειε. καὶ πρὸς τοὺς παρόντας εἶπεν ἀνενεγκών: ‘ἡ μὲν ἐπίσχεσις, ὦ φίλοι, τῆσδε τῆς διαβάσεως ἐμοὶ κακῶν ἄρξει, ἡ δὲ διάβασις πᾶσιν ἀνθρώποις.’ καὶ εἰπὼν οἷά τις ἔνθους ἐπέρα σὺν ὁρμῇ, τὸ κοινὸν τόδε ἐπειπών: ‘ὁ κύβος ἀνερρίφθω.’ δρόμῳ δ᾽ ἐντεῦθεν ἐπιὼν Ἀρίμινόν τε αἱρεῖ περὶ ἕω καὶ ἐς τὸ πρόσθεν ἐχώρει, φρούρια τοῖς ἐπικαίροις ἐφιστὰς καὶ τὰ ἐν ποσὶν ἢ βίᾳ χειρούμενος ἢ φιλανθρωπίᾳ. φυγαί τε καὶ μεταναστάσεις ἦσαν ἐκ πάντων χωρίων ὡς ἐν ἐκπλήξει καὶ δρόμος ἀσύντακτος μετ᾽ οἰμωγῆς, τό τε ἀκριβὲς οὐκ εἰδότες καὶ τὸν Καίσαρα νομίζοντες μετ᾽ ἀπείρου στρατοῦ κατὰ κράτος ἐλαύνειν.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: Horace White
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Übersetzung:

[34] The war had now been begun on both sides and already openly declared. The Senate, thinking that Cæsar’s army would be slow in arriving from Gaul and that he would not rush into so great an adventure with a small force, directed Pompey to assemble 130,000 Italian soldiers, chiefly veterans who had had experience in war, and to recruit as many able-bodied men as possible from the neighboring provinces. They voted him for the war all the money in the public treasury at once, and their own private fortunes in addition if they should be needed for the pay of the soldiers. With the fury of party rage they levied additional contributions on the allied cities, which they collected with the greatest possible haste. Cæsar had sent messengers to bring his own army, but as he was accustomed to rely upon the terror caused by the celerity and audacity of his movements, rather than on the magnitude of his preparations, he decided to take the aggressive in this great war with his 5000 men and to anticipate the enemy by seizing the advantageous positions in Italy.
[35] Accordingly, he sent forward some centurions with a few of his bravest troops in peaceful garb to go inside the walls of Ariminum and take it by surprise. This was the first town in Italy after leaving Cisalpine Gaul. Toward evening Cæsar himself rose from a banquet on a plea of indisposition, leaving some friends who were still feasting. He mounted his chariot and drove toward Ariminum, his cavalry following at a short distance. When his course brought him to the river Rubicon, which forms the boundary line of Italy, he stopped and, while gazing at the stream, revolved in his mind the evils that might result from his crossing it with arms. Recovering himself he said to those who were present, „My friends, stopping here will be the beginning of sorrows for me; crossing over will be such for all mankind.“ Thereupon, he crossed with a rush like one inspired, uttering the common phrase, „Let the die be cast.“ Then he resumed his hasty journey and took possession of Ariminum about daybreak, advanced beyond it, stationed guards at the commanding positions, and, either by force or by kindness, mastered all whom he fell in with. As is usual in cases of panic, there was flight and migration from all the country-side in disorder and tears, the people having no exact knowledge, but thinking that Cæsar had arrived with an army of boundless strength.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

App. Civ. II, 5,34f.

Leitfragen:

1) Welche politische Konstellation führte zum Ausbruch des Bürgerkriegs?

2) Wie stehen andere Quellen zu den geschilderten Ereignissen?

3) Welchen Einfluss hatte Caesars Vorgehen auf die Nachwelt?

Kommentar:

Im Jahre 49 v. Chr. kehrte Gaius Iulius Caesar als Prokonsul mit seinem Heer aus dem neu eroberten Gallien zurück nach Italien. Seine Freundschaft mit dem mächtigen Gnaeus Pompeius Magnus war bereits länger einer Rivalität gewichen, da dieser sich immer mehr auf die Seite des Senats und damit der der Gegner Caesars stellte. Die Furcht in Rom vor der Macht Caesars und die Befürchtungen, er könnte eine Alleinherrschaft anstreben, waren groß. Deshalb wollte man ihn nur unter der Bedingung, dass er sein Heer auflöse, zu den Konsulatswahlen zulassen. Als Privatmann, also ohne die Immunität eines Amtes und den Schutz eines Heeres wäre Caesar allerdings juristischen Prozessen seiner Gegner und Attacken auf offener Straße schutzlos ausgeliefert gewesen, sodass er den Gegenvorschlag unterbreitete, sowohl er als auch Pompeius sollten ihre Soldaten entlassen. Weil sich hierauf wiederum die Senatoren und Pompeius nicht einlassen wollten, kamen die diplomatischen Mittel an ihre Grenzen. Der Senat beauftragte Pompeius in dieser Situation mit der Verteidigung der Republik gegen den aus ihrer Sicht rebellischen Caesar. Die oben stehende Stelle aus Appians Bürgerkriegsgeschichte stellt zugleich eine der bekanntesten Episoden aus Caesars Leben dar. Laut dem Bericht überschritt Caesar den Rubikon mit Truppen und löste damit den Bürgerkrieg aus. Denn der kleine Fluss, der heute meist mit dem ehedem Fuimicino genannten Gewässer nördlich von Rimini identifiziert wird, galt in der Republik als Grenze zwischen dem waffenfreien Umland Roms und der Provinz Gallia Cisalpina. Bei der Rückkehr nach Rom musste jeder Feldherr traditionell sein Heer auflösen und unbewaffnet in die Stadt kommen. Interessanterweise findet sich in Caesars eigenem Bericht vom Bürgerkrieg keine Erwähnung des Rubikon; nach einem Aufenthalt in Ravenna ließ er einige Städte weiter südlich besetzen, um Truppen des Pompeius zuvorzukommen. Wahrscheinlich vermied Caesar die Nennung des Flusses und setzte den starken Akzent auf die feindlichen Handlungen seiner Gegner, um von seiner illegalen Überschreitung der Grenze abzulenken und die Schuld für den Ausbruch des Bürgerkriegs auf die Unterstützer des Pompeius zu lenken. So findet sich auch keine Erwähnung des berühmten Ausspruches „Alea iacta est“ in seiner Schrift. Dieser ist ausschließlich bei Appian aufgeführt. Auch die dritte wichtige Quelle, Suetons Caesarbiografie, nimmt statt der Metapher mit dem Würfel allgemein Bezug auf den revolutionären Charakter der Tat Caesars. Die Überschreitung des Rubikon und der Ausbruch offener Kampfhandlungen markieren eine neue Eskalationsstufe der Gewalt, die seit der Zeit der Gracchen die Römische Republik erschütterte. Der größte Teil der Gegner Caesars war von seinem schnellen und entschlossenen Vorgehen überrascht und wich mit Pompeius nach Griechenland aus. Fast kampflos nahm Caesar Rom und ganz Italien in Besitz und wurde innerhalb weniger Wochen vom fast chancenlosen politischen Außenseiter zum ersten Mann Roms, der nie gekannte Machtfülle in sich vereinte. Anders als Cinna und Sulla einige Dekaden zuvor behandelte er jedoch seine Feinde größtenteils mit Respekt und Anstand. Nicht umsonst spricht man bis heute von Caesars Milde (clementia). Caesar veränderte das Machtgefüge der Römischen Republik für immer; nach seiner Überschreitung des Rubikon und der Flucht seiner Gegner gab es kein Zurück zum althergebrachten System mehr. Die Enthemmung der späten Republik in Bezug auf die Rücksichtnahme auf republikanische Gepflogenheiten und die Wahrung alter Traditionen erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt.

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Podcast-Hinweise
Sehen Sie zu dieser Quelle auch den Podcast „Der Untergang der Römischen Republik“. Um einen breiteren Einblick in die Zeit der Republik zu erhalten, sehen Sie auch die Podcastreihe „Römische Geschichte I – Republik“.
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Die Reformversuche des Gaius Gracchus

Projekttitel: eManual Alte Geschichte
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Autor_in: Plutarch
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Plut. C. Gracch. 15,1-17,2 – Original:

ἅμα δὲ ἡμέρᾳ τὸν μὲν Φούλβιον ἐκ τοῦ πότου καθεύδοντα μόλις ἐπεγείραντες ὡπλίζοντο τοῖς περὶ τὴν οἰκίαν αὐτοῦ λαφύροις, ἃ Γαλάτας νενικηκὼς ὅτε ὑπάτευεν εἰλήφει, καὶ μετὰ πολλῆς ἀπειλῆς καὶ κραυγῆς ἐχώρουν καταληψόμενοι τὸν Ἀβεντῖνον λόφον. ὁ δὲ Γάιος ὁπλίσασθαι μὲν οὐκ ἠθέλησεν, ἀλλ᾽ ὥσπερ εἰς ἀγορὰν ἐν τηβέννῳ προῄει, μικρὸν ὑπεζωσμένος ἐγχειρίδιον,

[…]

ὁ δὲ Φούλβιος, ὡς ἐγένοντο πάντες ἀθρόοι, πεισθεὶς ὑπὸ τοῦ Γαΐου πέμπει τῶν υἱῶν τὸν νεώτερον ἔχοντα κηρύκειον εἴς ἀγοράν. ἦν δὲ κάλλιστος ὁ νεανίσκος ὀφθῆναι: καὶ τότε καταστὰς κοσμίως καὶ μετ᾽ αἰδοῦς δεδακρυμένος ἐποιήσατο συμβατικοὺς λόγους πρὸς τὸν ὕπατον καὶ τὴν σύγκλητον. [2] οἱ μὲν οὖν πολλοὶ τῶν παρόντων οὐκ ἀηδῶς πρὸς τὰς διαλύσεις εἶχον: ὁ δὲ Ὀπίμιος οὐ δι᾽ ἀγγέλων ἔφη χρῆναι πείθειν τὴν σύγκλητον, ἀλλὰ καταβάντας ὡς ὑπευθύνους πολίτας ἐπὶ κρίσιν καὶ παραδόντας αὑτούς οὕτως παραιτεῖσθαι τὴν ὀργήν τῷ δὲ μειρακίῳ καὶ διηγόρευσεν ἐπὶ τούτοις κατιέναι πάλιν ἢ μὴ κατιέναι. [3] Γάιος μὲν οὖν, ὥς φασιν, ἐβούλετο βαδίζειν καὶ πείθειν τὴν σύγκλητον οὐδενὸς δὲ τῶν ἄλλων συγχωροῦντος, αὖθις ἔπεμψεν ὁ Φούλβιος τὸν παῖδα διαλεξόμενον ὑπὲρ αὐτῶν ὅμοια τοῖς προτέροις. ὁ δὲ Ὀπίμιος σπεύδων μάχην συνάψαι τὸ μὲν μειράκιον εὐθὺς συνέλαβε καὶ παρέδωκεν εἴς φυλακήν, τοῖς δὲ περὶ τὸν Φούλβιον ἐπῄει μετὰ πολλῶν ὁπλιτῶν καὶ τοξοτῶν Κρητῶν, [4] οἳ μάλιστα βάλλοντες αὑτούς καὶ κατατραυματίζοντες συνετάραξαν. γενομένης δὲ τῆς τροπῆς ὁ μὲν Φούλβιος εἴς τι βαλανεῖον ἠμελημένον καταφυγὼν καὶ μετὰ μικρὸν ἀνευρεθεὶς κατεσφάγη μετὰ τοῦ πρεσβυτέρου παιδός, ὁ δὲ Γάιος ὤφθη μὲν ὑπ᾽ οὐδενὸς μαχόμενος, ἀλλὰ δυσανασχετῶν τοῖς γινομένοις ἀνεχώρησεν εἴς τὸ τῆς Ἀρτέμιδος ἱερόν ἐκεῖ δὲ βουλόμενος ἑαυτὸν ἀνελεῖν ὑπὸ τῶν πιστοτάτων ἑταίρων ἐκωλύθη, Πομπωνίου καὶ Λικιννίου: παρόντες γὰρ οὗτοι τό τε ξίφος ἀφείλοντο καὶ πάλιν φεύγειν ἐπῆραν αὐτόν,

[…]

φεύγοντι δ᾽ οὖν τῷ Γαΐῳ τῶν ἐχθρῶν ἐπιφερομένων καὶ καταλαμβανόντων περὶ τὴν ξυλίνην γέφυραν, οἱ μὲν δύο φίλοι προχωρεῖν ἐκεῖνον κελεύσαντες αὐτοὶ τοὺς διώκοντας ὑπέστησαν καὶ μαχόμενοι πρὸ τῆς γεφύρας οὐδένα παρῆκαν ἕως ἀπέθανον, [2] τῷ δὲ Γαΐῳ συνέφευγεν εἷς οἰκέτης ὄνομα Φιλοκράτης, πάντων μὲν, ὥσπερ ἐν ἁμίλλῃ, παρακελευομένων, οὐδενὸς δὲ βοηθοῦντος, οὐδὲ ἵππον αἰτουμένῳ παρασχεῖν ἐθελήσαντος ἐπέκειντο γὰρ ἐγγὺς οἱ διώκοντες. ὁ δὲ φθάνει μικρὸν εἰς ἱερὸν ἄλσος Ἐριννύων καταφυγών, κἀκεῖ διαφθείρεται, τοῦ Φιλοκράτους ἀνελόντος ἐκεῖνον, εἶτα ἑαυτὸν ἐπισφάξαντος.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Übersetzung: Bernadotte Perrin
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Übersetzung:

15. When day came, Fulvius was with difficulty roused from his drunken sleep by his partisans, who armed themselves with the spoils of war about his house, which he had taken after a victory over the Gauls during his consulship, and with much threatening and shouting went to seize the Aventine hill. Caius, on the other hand, was unwilling to arm himself, but went forth in his toga, as though on his way to the forum, with only a short dagger on his person.

[…]

16. When all were assembled together, Fulvius, yielding to the advice of Caius, sent the younger of his sons with a herald’s wand into the forum. The young man was very fair to look upon; and now, in a decorous attitude, modestly, and with tears in his eyes, he addressed conciliatory words to the consul and the senate. [2] Most of his audience, then, were not disinclined to accept his terms of peace; but Opimius declared that the petitioners ought not to try to persuade the senate by word of messenger; they should rather come down and surrender themselves for trial, like citizens amenable to the laws, and then beg for mercy; he also told the young man plainly to come back again on these terms or not come back at all. [3] Caius, accordingly, as we are told, was willing to come and try to persuade the senate; but no one else agreed with him, and so Fulvius sent his son again to plead in their behalf as before. But Opimius, who was eager to join battle, at once seized the youth and put him under guard, and then advanced on the party of Fulvius with numerous men-at-arms and Cretan archers. [4] And it was the archers who, by discharging their arrows and wounding their opponents, were most instrumental in throwing them into confusion. After the rout had taken place, Fulvius fled for refuge into an unused bath, where he was shortly discovered and slain, together with his elder son. Caius, however, was not seen to take any part in the battle, but in great displeasure at what was happening he withdrew into the temple of Diana. There he was minded to make away with himself, but was prevented by his most trusty companions, Pomponius and Licinius; for they were at hand, and took away his sword, and urged him to flight again.

[…]

17. So then, as Caius fled, his foes pressed hard upon him and were overtaking him at the wooden bridge over the Tiber, but his two friends bade him go on, while they themselves withstood his pursuers, and, fighting there at the head of the bridge, would suffer no man to pass, until they were killed. [2] Caius had with him in his flight a single servant, by name Philocrates; and though all the spectators, as at a race, urged Caius on to greater speed, not a man came to his aid, or even consented to furnish him with a horse when he asked for one, for his pursuers were pressing close upon him. He barely succeeded in escaping into a sacred grove of the Furies, and there fell by the hand of Philocrates, who then slew himself upon his master.

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Projekttitel: eManual Alte Geschichte
Modul [optional]:
Autor_in: Falk Wackerow
Lizenz: CC-BY-NC-SA

Plut. C. Gracch. 15,1-17,2

Leitfragen:

1) Wie kam es zu den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen?

2) Was machte Gaius Gracchus beim Senat so verhasst?

3) Welche Auswirkungen hatte sein Tod auf die weitere Geschichte der Republik?

Kommentar:

Ganz wie sein älterer Bruder Tiberius war Gaius ein Anhänger der Fraktion der Popularen, die für die Rechte des gemeinen Volkes eintraten. Den Gracchen standen die strukturellen Probleme der späten Republik offen vor Augen, vor allem was die Versorgung der Veteranen mit Ackerland anging. Ebenso wie sein Bruder Tiberius vertrat Gaius die populare Agenda als Volkstribun. Während seiner drei Amtszeiten schuf er unter anderem ein Agrargesetz, das die Verteilung des ager publicus unter die Bedürftigen zum Inhalt hatte, sowie ein Militärgesetz, laut dem der Staat fortan für die Kleidungskosten der Legionäre aufkommen sollte. Daneben setzte er ein Verbot weiterer Ämter für diejenigen durch, die vom Volk entmachtet worden waren. Ebenso sollten Magistrate, die Bürger ohne Prozess in die Verbannung geschickt hatten, juristisch verfolgbar sein. Damit zielte er zum einen direkt auf zwei seiner Widersacher, gleichzeitig wollte er eigenen Anhängern die legale Rückkehr nach Rom ermöglichen und damit seine eigene Machtposition festigen. Dem Senat, dessen Größe auf 600 Mitglieder verdoppelt worden war, war seine Politik ein Dorn im Auge. Besonders die neuartige Besetzung der Richterämter, die zuvor dem Senatorenstand vorbehalten gewesen war, nun jedoch auch von den neuen ritterlichen Senatoren wahrgenommen werden konnte, erzürnte viele alteingesessene Patrizier. Als schließlich das Volk Gaius mit dem Recht betraute, die Richter aus den Reihen der equites nach Gutdünken zu ernennen, er mit Vollmachten öffentliche Straßen und Getreidespeicher bauen ließ und die Kornpreise für die Armen senkte, begann der Senat zu fürchten, er werde unantastbar. Anders als bei seinem Bruder Tiberius griff man jedoch nicht sofort zu den Waffen, sondern baute mit Livius Drusus einen Gegenkandidaten auf, dessen populistische Agenda die des Gaius in den Schatten stellen und ihm so die Unterstützung der Massen entziehen sollte. Die Maßnahmen wirkten, sodass sich Gaius schließlich nicht mehr der vollen Unterstützung der plebs sicher sein konnte. Zu diesem Zeitpunkt war der Konflikt zwischen seinen Anhängern und dem Senat so sehr eskaliert, dass sich beide Seiten für eine blutige Straßenschlacht rüsteten. Die Popularen hatten aber wohl nicht mit der Perfidie der Senatoren gerechnet, und so starben viele im Pfeilhagel eigens zu diesem Zweck angeheuerter kretischer Söldner. Gaius gelang es zunächst zu entkommen, doch als die Flucht aussichtslos wurde, ließ er sich von einem Sklaven töten. Damit endete der letzte Versuch, mittels friedlicher Reformen eine Änderung des Systems zugunsten der armen Masse zu bewirken. Die Problematik der Landverteilung sollte eine der stärksten Triebfedern für den bald darauf folgenden Bürgerkrieg werden. Ebenso kann die eskalierte Gewalt, die nicht einmal mehr vor der sacrosanctitas der Volkstribunen und anderer Amtsträger Halt machte, als Vorbote der späteren Exzesse unter Cinna und Sulla gelten. Der Hunger des Proletariats als gefährlicher Faktor wurde erst in der Kaiserzeit durch massive Getreideimporte und kostenlose Versorgung für die Ärmsten gestillt, jedoch nie effektiv beseitigt. So war das Wohl des Kaisers stets auch vom pünktlichen Eintreffen der Getreideschiffe aus Ägypten, Nordafrika und Sizilien abhängig. Die Frage, inwieweit die beiden Gracchen tatsächlich an einer Demokratisierung des politischen Systems interessiert waren, ist von Plutarch eindeutig beantwortet worden: Er sprach von Gaius Gracchus als einem, der die Verfassung von oligarchisch zu demokratisch ändern wollte.

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Podcast-Hinweise
Sehen Sie zu dieser Quelle auch den Podcast „Das Ausgreifen nach Osten, der Ausbruch der Krise, das Zeitalter der Gracchen“. Um einen breiteren Einblick in die Zeit der Republik zu erhalten, sehen Sie auch die Podcastreihe „Römische Geschichte I – Republik“.
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